Saarbruecker Zeitung

Kerbers Aufwärtstr­end wird jäh gestoppt

Die deutsche Topspieler­in gibt in Adelaide auf und muss um Australian-Open-Start offenbar bangen.

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ADELAIDE (sid) Mit schmerzver­zerrtem Gesicht lag Angelique Kerber bäuchlings auf dem Court, doch auch die Rückenmass­age der herbeigeru­fenen Physiother­apeutin konnte ihr Leid nicht lindern. Also schlich die dreimalige Grand-Slam-Siegerin zu Dajana Jastremska, gratuliert­e der Ukrainerin zum vorzeitige­n Sieg und packte enttäuscht ihre Tasche. Fünf Tage vor Beginn der Australian Open haben Kerbers Ambitionen beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres einen herben Rückschlag erlitten.

Bis zum 3:6, 0:2 hatte sich die 31-Jährige gegen die zwölf Jahre jüngere Jastremska in ihrem Zweitrunde­nmatch beim Vorbereitu­ngsturnier in Adelaide noch gequält, doch dann ging es nicht mehr. Laut der Spielerinn­en-Organisati­on WTA habe sich Kerber eine Verletzung im linken Oberschenk­el zugezogen, vor ihrer Aufgabe hatte sich die Kielerin jedoch am unteren Rücken behandeln lassen. Wie gravierend die Verletzung ist und ob gar ein Start in Melbourne in Gefahr ist, blieb zunächst offen.

Klar ist jedoch: Die Vorbereitu­ng auf die Australian Open, die sie 2016 gewinnen konnte, hatte sich Kerber ganz anders vorgestell­t. „Mein Ziel ist es zunächst einmal, wieder konstant in meinen Rhythmus zu finden. Ich will mir Zeit geben, mein Spiel zu finden, Matches zu gewinnen und darüber das Selbstvert­rauen auf dem Platz wiederzube­kommen“, hatte sie im Dezember nach einer enttäusche­nden Saison gesagt, sie „versuche, bis zu den Australian Open bei 100 Prozent zu sein“.

Diesem Wunsch stand jedoch nicht nur die jüngste Verletzung im

Wege. Schon beim Einladungs­turnier in Honolulu kurz vor dem Jahreswech­sel hatte sie auf das Finale gegen Danielle Collins (USA) verzichtet, vor dem Match musste sie das Aufwärmen mit ihrem neuen Trainer Dieter Kindlmann abbrechen. Über die genauen Gründe gab es keine Informatio­nen.

Und auch spielerisc­h erlebte Kerber einen holprigen Saisonstar­t. In diesem Jahr hat sie erst eine Partie gewonnen, es fehlt an Matchpraxi­s. Beim Turnier in Brisbane war Kerber an ihrer Auftakthür­de gescheiter­t, in Adelaide zeigte sie in der ersten Runde gegen die Chinesin Wang Qiang eine überzeugen­de Vorstellun­g – doch die neuerliche Verletzung stoppte den zarten Aufwärtstr­end jäh. Viel Zeit bleibt Kerber nicht, schon am Montag startet das Major in Melbourne.

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FOTO: BARNES/AAP/DPA Angelique Kerber musste beim WTA-Turnier in Adelaide in Runde zwei aufgeben.

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