Der FCS beeindruckt im zweiten Testspiel mit einem 4:0
Lernfortschritte unter dem neuen Trainer Kwasniok beim Sieg im Sportfeld gegen Drittligist SG Sonnenhof Großaspach. Starker Beginn mit frühen Toren.
SAARBRÜCKEN Zweiter Test, erster Sieg für den 1. FC Saarbrücken unter dem neuen Trainer Lukas Kwasniok. Vor 450 Zuschauern im FC-Sportfeld besiegte der Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Südwest am Mittwoch den Drittletzten der 3. Liga, die SG Sonnenhof Großaspach, auch in der Höhe verdient mit 4:0 (2:0). „Ich werde jetzt nicht vor Freude heute Nacht kein Auge zumachen“, sagte Kwasniok mit einem Augenzwinkern, „der Mensch neigt dazu, Leistungen nach Siegen anders zu bewerten als nach Niederlagen. Meine Aufgabe ist es, neutral zu beurteilen. Es gab Phasen, da haben wir es besser gemacht als letzte Woche, aber es gab auch Phasen, die mir nicht gefallen haben.“
Die Anfangsviertelstunde beeindruckte. Saarbrücken lief früh an, die 4-4-2-Grundformation verschob sich im hohen Pressing ballorientiert in ein 4-1-4-1. Schon nach sechs Minuten zeigte die neue Spielweise Erfolg. Manuel Zeitz eroberte den Ball, José Pierre Vunguidica verzögerte kurz und passte auf Timm Golley, der Gästetorwart Constantin Frommann keine Abwehrchance ließ – das 1:0. Golleys Querpass war dann Ausgangspunkt zum 2:0. Jayson Breitenbach, der als Linksverteidiger ein gutes Spiel machte, erkämpfte den Ball an der Grundlinie, Vunguidica drückte den Rückpass über die Linie (14.).
Saarbrücken schaltete um, ließ die Gäste nun mehr kommen. „Der Rhythmuswechsel war so gewollt“, erklärte Kwasniok, „aber mir hat gerade in dieser Situation nicht alles gefallen, da haben wir noch Arbeit vor uns.“Gute Chancen hatte der Drittligist aber nicht. Nach einem im Strafraum von Steven Zellner vertändelten Ball musste Ramon Castellucci im FCS-Tor erstmals eingreifen (22.). Onur Ünlücifcis Freistoß parierte er stark (75.). „Auf dem Platz hast du es auch als Torwart nicht einfach“, sagte Castellucci, „darum freuen wir uns auf die guten Plätze
im Trainingslager.“Am Sonntag fliegt der FCS nach Belek (Türkei).
Großaspach mit den Ex-Saarbrückern Kai Gehring und Nicolas Jüllich dürfte es in dieser Verfassung schwer haben, die 3. Liga zu halten. „Ich beobachte den FCS natürlich“, sagte Innenverteidiger Gehring, der von 2011 bis 2012 das blau-schwarze Trikot getragen hat, „außer etwas Farbe hat sich nichts verändert hier.“
Das galt trotz einiger Wechsel auch für die Leistung des FCS im zweiten Durchgang. „Würden wir am Sonntag in die Runde starten, ich wüsste nicht, wen ich aufstellen würde. Alle ziehen richtig gut mit. Wir sind in den letzten Tagen leistungsmäßig deutlich enger zusammengerückt. Das ist die Erkenntnis des Tages“, sagte Kwasniok, der auf Sebastian Jacob (Aufbautraining) und Gillian Jurcher verzichtete: „Gillian konnte die ein oder andere Einheit nicht am Anschlag arbeiten. Darum haben wir entschieden, dass er heute noch mal individuell arbeitet.“Eine Verletzung liegt allerdings nicht vor.
Gestern Vormittag hatten die FCS-Profis noch Standardsituationen eingeübt. Mit Erfolg. Einen Eckball von Markus Mendler köpfte Zeitz aufs Tor, Fabian Eisele staubte zum 3:0 ab (60.). Das 4:0 leitete der eingewechselte Fanol Perdedaj ein. A-Jugendspieler Marius Köhl legte von der Grundlinie ab, Perdedaj selbst traf zum Endstand (88.). Neben Köhl spielte mit Téo Herr ein zweiter U-19-Akteur, er vergab zwei Chancen, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Das ärgerte Kwasniok aber gar nicht: „Es ist doch schön, wenn die Jungs völlig unbeschwert aufspielen, viel laufen und bereit sind zu lernen.“Die ersten Lernfortschritte des FCS unter dem neuen Trainer sind jedenfalls schon erkennbar.