Land fürchtet an der Saar viel höhere Temperaturen
Der Klimawandel hat nach Ansicht der Landesregierung gravierende Folgen in der Region.
Bei einem weltweit ungebremsten Ausstoß von Treibhausgasen werden die Temperaturen im Saarland in den nächsten Jahrzehnten drastisch steigen. Davon geht die Landesregierung in ihrer Antwort auf einen umfangreichen Fragenkatalog der Linksfraktion zum Klimaschutz aus. Die Regierung beruft sich dabei auf Zahlen des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Demnach betrug die mittlere jährliche Temperatur im Saarland im Zeitraum 1951 bis 1980 exakt 8,8 Grad, im Zeitraum 1991 bis 2018 schon 9,9 Grad.
Für den Zeitraum 2031 bis 2060 werden 11,8 Grad prognostiziert, für den Zeitraum 2071 bis 2100 sogar 14,1 Grad. Die Zahlen beziehen sich auf das Szenario, dass der weltweite CO2-Ausstoß nicht zurückgeht, und beruhen auf Modellrechnungen des Weltklimarates. Berechnungen für die Zukunft seien jedoch mit hohen Unsicherheiten behaftet. Auch sei mit mehr heißen Tagen zu rechnen. Als solche gelten Tage, an denen es mindestens 30 Grad hat. In der Periode 1971 bis 2000 gab es im Saarland im Mittel 5,9 solcher Tage, in der Periode 1991 bis 2018 im Durchschnitt schon 9,3.
Am gravierendsten sind die Auswirkungen des Klimawandels im Saarland laut Landesregierung bisher im Bereich der Extremwetterereignisse. Starkregen habe in verschiedenen Kommunen Schäden in Millionenhöhe verursacht. Große Probleme bereiteten mittlerweile auch andauernde Hitzeperioden, die zu mehr Todesfällen führten. Da sich die Zusammensetzung des Artenbestandes wegen der Erwärmung verändern werde und Krankheitsüberträger wie die Tigermücke in unseren Breitengraden überlebensund fortpflanzungsfähig werden, sei künftig auch mit dem häufigeren Auftreten entsprechender Krankheiten zu rechnen.
Ein weiteres Problem: Die Waldbestände erwiesen sich als nicht so widerstandsfähig wie bisher angenommen. Die Landwirtschaft sei von erheblichen Ernteausfällen durch lang andauernde Trockenperioden und ungünstig verteilte Niederschlagsmengen betroffen.