Heimat von Sternekoch Erfort wird verkauft
Klaus Erfort empfängt seine Gäste in der Villa Sehmer. Die wird jetzt im Internet zum Kauf angeboten.
(fu) Für Feinschmecker ist sie eine der ersten Adressen in Deutschland. Nun steht die „Villa Sehmer“in Saarbrücken zum Verkauf, in einem Immobilienportal annonciert ein Makler den klassizistischen Prachtbau für 2,2 Millionen Euro. Angepriesen wird die „Stadtvilla mit großer Parkanlage“, 9258 Quadratmeter, in der Rubrik „Renditeobjekte“. Was bedeutet das Inserat für die Spitzengastronomie im Saarland?
Denn Berühmtheit erlangte das Baudenkmal als Drei-Sterne-Restaurant, im Hochparterre betreibt Klaus Erfort sein „Gästehaus“. Im verglasten Anbau steht der 47-Jährige am Pass, serviert werden Gerichte wie bretonischer Hummer oder Bresse-Poularde mit Trüffel. Wie lange noch?
Immer wieder machen Gerüchte die Runde, den Saarbrücker ziehe es in eine große Metropole, nach Frankfurt oder München. Doch wegen des möglichen Immobiliendeals müssen Gourmets offenbar nicht um das „Gästehaus“bangen. Eigentümer des Gebäudes ist das
Saarbrücker Energieunternehmen Enovos – nicht Erfort. Er habe einen laufenden Pachtvertrag, ein Verkauf tangiere ihn „momentan definitiv nicht“, sagt der Sternekoch: „Ich würde gern noch ein paar Jahre hier verbringen.“
Doch wieso übernimmt Erfort das Gebäude nicht selbst? Im vergangenen November sei er vom Eigentümer über den geplanten Verkauf informiert worden, berichtet der Gastronom. Im Gespräch mit Enovos-Geschäftsführer Peter Hamacher
habe er vorgeschlagen, die Immobilie zu kaufen. Erfort sagt: „Auf das Angebot warte ich bis heute noch.“
Enovos kommentiert die Äußerungen des Sternekochs nicht. Ein Unternehmenssprecher erklärt auf Anfrage unserer Zeitung nur, dass es Interessenten für die „Villa Sehmer“gebe, man sich zum laufenden Verkauf aber nicht äußere. So bleibt offen, wann es in der Mainzer Straße zum Besitzerwechsel kommt. gaestehaus-erfort.de