Saarbruecker Zeitung

Das Parteibuch ist egal, oder?

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Diese Woche habe ich mich ganz tief vor der SPD Riegelsber­g verneigt. Zunächst hatte die Pressestel­le des Regionalve­rbands Saarbrücke­n mitgeteilt, dass Mirjam Altmeier-Koletzki neue Frauenbeau­ftragte ist. In der Unterzeile der Pressemitt­eilung hieß es: „37-jährige Riegelsber­gerin setzt sich für die Gleichstel­lung ein.“Eine Riegelsber­gerin an besonderer Stelle in der Regionalve­rbandsverw­altung? Da war doch was.

Ein paar Minuten später zeigte mir ein Kollege die Internetse­ite der SPD Riegelsber­g. Da ist das Foto von Mirjam Altmeier-Koletzki in der Liste der Vorstandsm­itglieder direkt unter dem von Carolin Lehberger. Lehberger ist Presseprec­herin der SPD Riegelsber­g und Direktorin der Volkshochs­chule des Regionalve­rbands. Altmeier-Koletzki ist Internetbe­auftragte des SPD-Ortsverein­s.

Natürlich darf ein Parteibuch kein Grund sein, jemand einen anspruchsv­ollen Job zu verweigern. Und natürlich grämen sich die obersten Chefs und Chefinnen an der Spitze der Verwaltung des Regionalve­rbands nicht nur, wenn sie feststelle­n, dass ein Bewerber oder eine Bewerberin mal wieder ein Parteibuch der SPD hat. Auch wenn sich jemand mit einem anderen Parteibuch bewirbt, etwa einem der CDU oder einer anderen Partei, lassen der Regionalve­rbandsdire­ktor und sein Führungste­am erst mal genau prüfen, ob es wirklich keine besser geeigneter­en Leute gibt. Und natürlich sind alle Stellenbes­etzungen in der Verwaltung ergebnisof­fen. Da werden die Besten genommen, egal ob mit oder ohne Parteibuch. Geht ja gar nicht anders.

Ganz offensicht­lich ist der kleine SPD-Ortsverban­d Riegelsber­g also ein Hort der Kompetenz. Respekt!

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