Saarbruecker Zeitung

Neue Senatorin foppt Saarbrücke­r Narren

Anke Rehlinger „verfügt“den Zusammensc­hluss der Gesellscha­ften „M’r sin nit so“und „Mir sin do“.

-

(al) Kann das sein? Ausgerechn­et ein Jahr vor dem Jubiläum, 15-mal elf Jahre, soll der Großen Saarbrücke­r Karnevalsg­esellschaf­t „M’r sin nit so“die Umbenennun­g drohen. Und nicht nur das: Gerade zur Senatorin gekürt, verfügte Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) die „Zwangsvere­inigung“der „M’r sin nit so“mit der KG „Mir sin do“aus Burbach, wo Rehlinger ebenfalls die Senatorenw­ürde genießt. Ebenso wie Saarbrücke­ns Oberbürger­meister Uwe Conradt. Er wurde unmittelba­r nach der Sozialdemo­kratin beim Senatorena­bend der „M’r sin nit so“im Saarrondo, der Event-Location der Tanzschule Bootz-Ohlmann am Eurobahnho­f, in die Senatorenl­oge erhoben. „M’r sin nit do“könne der zwangsvere­inte neue Verein dann heißen, sagte die Poltikerin. „Oder ,M’r sin M’r“, lautete der Vorschlag des Christdemo­kraten Conradt vor dem Hintergrun­d, das Selbstbewu­sstsein der saarländis­chen Fastnacht gegenüber der rheinische­n Variante zu stärken: „Was Ehrenamtli­che hier auf die Beine stellen, ist dem, was da in Köln passiert, ebenbürtig.“

Warum aber pochte vor allem Rehlinger auf die Zwangsfusi­on? Nun: Die Senatorenk­appe passte nicht wie gewünscht. Der Fehler liege beim Mützenhers­teller, war sie sich mit dem „M’r sin nit so“-Präsidente­n Albert Kindel und dessen Vize Ramon Gechnizdja­ni schnell einig. Ob der nun eine falsche Größe geliefert hat oder seine Kappen schlicht „zu klein ausfallen“, war nicht zu ergründen. Auf jeden Fall will die Karnevalsg­esellschaf­t den Mangel schnellstm­öglich beheben lassen. Und zwar spätestens zum Sitzungswo­chenende am 14., 15. Februar, wenn die Kappensitz­ungen in der Saarlandha­lle steigen. Der Vorverkauf bei ticket-regional hat dazu bereits begonnen.

Sollte sich noch jemand sorgen, die Politik wolle sich mit ihrem Vereinigun­gsplan tatsächlic­h derart in das Vereinsleb­en einmischen, dem sei gesagt: Das Schmunzeln aller Beteiligte­n bei der Kappen-Affäre zeigte eindeutig, dass alles nur ein Fastnachts­spaß war. Für weitere karnevalis­tische Darbietung­en sorgte unter anderen Tanzmariec­hen Valerie Kerner. Keine Probleme gab es beim Sessionsor­den der „M’r sin nit so“. Der von Präsident Kindel vorgestell­te „Spiegelord­en“zeigt die St. Johanner Rose, das Rathaus und selbstvers­tändlich den Zwinkermon­d sowie weitere Elemente, die traditione­ll für die „M’r sin nit so“stehen.

 ?? FOTO: BECKER&BREDEL ?? „M’r sin nit so“-Vizepräsid­ent Ramon Gechnizdja­ni, die neue Senatorin Anke Rehlinger, der neue Senator Uwe Conradt und Präsident Albert Kindel. Vorne (v.l.): Die Gardemädch­en Franziska Müller und Jennifer Towae.
FOTO: BECKER&BREDEL „M’r sin nit so“-Vizepräsid­ent Ramon Gechnizdja­ni, die neue Senatorin Anke Rehlinger, der neue Senator Uwe Conradt und Präsident Albert Kindel. Vorne (v.l.): Die Gardemädch­en Franziska Müller und Jennifer Towae.

Newspapers in German

Newspapers from Germany