Nicht nur Schüler demonstrieren
„Für 18-Jährige keine Verbrenner mehr“, Leserbrief von Hans-Jürgen Schnöll, SZ vom 8. Januar
Dieser Vorschlag kann nur von jemand aus den obersten Gehaltsregionen stammen, das Gros der 18-Jährigen kann sich kein neues (E)-Mobil leisten. Auch die Empfehlung der Nutzung des ÖPNV ist überwiegend praxisfern. Die Forderungen sind genauso wenig sinnführend wie die CO2-Steuer zumindest auf Heizöl. Auch hier werden Opfer zu Tätern gemacht. Zahlen müssten verantwortliche Politiker und nicht die Hinterbliebenenrentnerin, Alleinerziehende oder andere existenziell gefährdete Gruppen, die jetzt für alternativloses Heizen noch mehr zahlen müssen, ohne dass sich der Verbrauch wesentlich senkt. Wie borniert, gleichzeitig werden Politiker in dicken Wagen mit Tempo 200 kutschiert, allein deshalb besteht kein politisches Interesse an Tempo 130. Wenn Demonstranten von weiter weg nur ohne ÖPNV anreisen können, so haben das Politiker der letzten Jahrzehnte zu verantworten, die ein heute 18-Jähriger gar nicht gewählt haben kann. Wir sollten froh sein, dass sich junge Leute so einsetzen. An den Freitagsdemos nehmen im Übrigen nicht nur Schüler teil! Wenn überhaupt, müsste somit die aufgestellte Forderung „keine Verbrenner mehr für 18-Jährige“, wenn auch etwas satirisch gefärbt, umformuliert werden zu: Keine Verbrenner mehr für Bürger, die nicht zur Klimademo gehen.