Hoch geht’s auf den Litermont
68 Premium-Wanderwege gibt es im Saarland – von der leichten Strecke bis zur anspruchsvollen Runde. Wir stellen die schönsten Wege in einer Serie vor. Heute geht es in Teil zwei auf die LitermontGipfeltour im Landkreis Saarlouis
Das Saarland ist ein Wanderland. In allen Landkreisen finden Naturliebhaber reizvolle Touren. Allein das Deutsche Wanderinstitut weist in unserem Bundesland aktuell 68 Premium-Wanderwege aus. Sie reichen von der leichten Strecke für die ganze Familie wie dem Nahequelle-Pfad in Nohfelden-Selbach (5,4 Kilometer) bis zur anspruchsvollen Runde für Geübte mit guter Kondition wie dem Biberpfad in Marpingen-Berschweiler (18,7 Kilometer).
Die Premium-Wanderwege sind in der Regel hervorragend markiert und bieten einen hohen Erlebniswert. „Hier ist ein ausgewogen schönes Wandererlebnis garantiert“, erklärt der Verein. Auf angenehmen Wegbelägen und Pfaden könne man die Natur genießen, hinzu kommen viele Details wie Aussichten, Waldbilder, Gewässer, Felsstrukturen, kulturhistorische Kleinode und vieles mehr.
Einer der Premiumwanderwege ist die Litermont-Gipfeltour im Landkreis Saarlouis. Startpunkt ist der Waldparkplatz Etzelbachstraße Nalbach. Einsteigen kann man auch am Waldparkplatz Grauer Stein (von
Düppenweiler kommend) oder am Parkplatz Klingelborn in Piesbach. Die Strecke ist neun Kilometer lang und besteht zu gut 80 Prozent aus Naturweg. Die Gehzeit beträgt zirka 3,5 Stunden. „Die Litermont-Gipfel-Tour liegt in Nalbach, an der Grenze zwischen den Kreisen Merzig-Wadern und Saarlouis, auf der Südseite des 414 Meter hohen Litermont, dem von Ritter Maldix sagenumwobenen Berg“, schreibt die Saarland-Touristik. Das Wanderinstitut lobt: „Die Naturerlebnisse sind in wunderbarer
Form am Weg aufgereiht und meist mit kleinen, unaufdringlichen Informationen versehen.“
Auf dem Litermont thront seit 450 Jahren ein Gipfelkreuz. Eine Burg derer von Hohenlohe soll hier einst gestanden haben. Eine Inschrift am Kreuz erinnert an „Margarethe von Lidermont“, die leidgeplagte Mutter des berüchtigten „Ritter Maldix“. Der tobte als wilder Jäger durch die Wälder, ging auch an einem Karfreitag lieber seinem Hobby nach als in die Kirche. Da läuft ihm, so erzählt die
Legende, ein weißer Hirsch mit goldenem Kreuz im Geweih über den Weg. Maldix jagt der Erscheinung hinterher, der Hirsch rast bergauf, immer höher – springt von einem vorstehenden Felsen am Gipfel ab und ist verschwunden. Maldix im wilden Galopp dicht dahinter kann seinen Ritt nicht mehr bremsen und zerschellt in einer Schlucht. Die gute Margarethe aber soll in der Gegend wohltätig gewirkt haben.
Die Tour führt vom Waldparkplatz Etzelbachstraße in den Wald zu einem ersten Aussichtspunkt über einer ehemaligen Sandgrube. Dann schlängelt sich ein Pfad ins Tal zu einem Steg und einem kleinen Biotop. Je nach Jahreszeit blühen hier wilde Orchideen, Frösche quaken, Libellen und Schmetterlinge tanzen in der Luft. Der Steg führt in den Wald, auf schmalem Pfad geht’s an mächtigen Bäumen und Lianen vorbei. Weitere Stationen sind eine Mariengrotte und der Quellbereich des Schweinsborn (ehemalige Schweinetränke aus der Zeit der Schweinehirten), Streuobstwiesen und der Klingenborn, eine ehemalige Pferdetränke mit Quellwasser. Dann wird es abenteuerlich. Der Anstieg zum Gipfel des Litermont, der „Maldix-Wilderer-Trail“und dann der „Felsensteig“liegen vor uns. Da heißt es klettern, der Pfad kurvt um die Felsen, an Seilen kann man sich festhalten. Auf dem Gipfelplateau steht das weithin sichtbare
Kreuz, hier genießt man einen prächtigen Panoramablick ins Saartal und bis nach Frankreich, eine Tafel informiert über die verschiedenen Punkte, die man aus 418 Metern Höhe sehen kann.
Und das ist noch nicht alles. Hier oben lädt auch ein lebendiges Bauwerk zum Betreten und Staunen ein: Ein großes rundes Geflecht, der sogenannte „Weidendom“, in dem auch Trauungen stattfinden. Außerdem steht hier eine optische Telegraphenstation. Durch abwechslungsreiche Wälder, an Felsformationen vorbei, geht es wieder zurück.
Infos: Tourismus Zentrale Saarland, Tel. (06 81) 92 72 00 und unter www.tourismus.saarland.de Produktion dieser Seite: T. Keßler, J. Schleuning Oliver Schwambach