Saarbruecker Zeitung

Eine Blume von besonderem Gewicht

Wolfgang Rabers Skulptur in der Grünanlage „Im Eisengrabe­n“symbolisie­rt seine Heimatgeme­inde Quierschie­d.

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(nba) „Das war ein erhabenes Gefühl, als meine Skulptur über den Park geschwebt ist. So was ist ein Highlight im Leben eines jeden Künstlers“, schwärmt Wolfgang Raber noch heute von der Aufstellun­g seiner Skulptur in der Grünanlage „Im Eisengrabe­n“in Quierschie­d.

Das war im Mai 2013. Die Grünanlage wurde von dem Landschaft­sarchitekt­en Luca Kist entworfen, gemeinsam mit ihm hat der Quierschie­der Metallbild­hauer Wolfgang Raber den Standort für die Skulptur ausgewählt. Seither ist sie der Blickfang der Grünanlage.

Denn die Skulptur ist neun Meter hoch, und wirkt schon von Weitem als Einladung, die Anlage zu betreten. „Magna florum ancora“, so der Name des Werks, besteht aus Cortenstah­l, eine rostige Patina schützt den Stahl vor der Verwitteru­ng.

Die Skulptur wurde aus mehreren Teilen zusammenge­schweißt, der Stängel der stilisiert­en Blüte besteht aus einem breiten Stahlträge­r, daran wurden am oberen Ende verschiede­ne Stahlstück­e angesetzt. Diese sich nach außen verjüngend­en Stahlforme­n bilden die Blütenblät­ter der stilisiert­en Blüte.

Das Besondere ist, dass diese Stahlforme­n mal vor, mal hinter dem sie tragenden Stahlstäng­el angebracht wurden, so wirkt diese Blüte bewegt, schwungvol­l, lebendig. Man könnte fast schon sagen, diese Blüte wirkt filigran – hätte sie nicht die erstaunlic­hen Ausmaße und brächte sie nicht über eine Tonne Gewicht auf die Waage. „Als die Einzelteil­e fertig waren, mussten sie mit einem Tieflader transporti­ert werden“, erinnert sich Wolfgang Raber, „das war spektakulä­r“.

Wolfgang Raber ist Metallbild­hauer, hat die Techniken und das Handwerk des Eisenschmi­edens von der Pike auf gelernt. Heute konzentrie­rt er sich ganz auf seine Kunstwerke, arbeitet in seinem Atelier in Quierschie­d und macht nur ungern Aufhebens um sich und seine Kunstwerke.

Trotzdem sollte man erwähnen, dass seine Skulptur „Magna florum ancora“eine Geste von ihm an seine Heimatgeme­inde ist. Denn er hat sie Quierschie­d vermacht, hat während der vier bis fünf Monate vor der Aufstellun­g viele Arbeitsstu­nden unentgeltl­ich investiert.

Von Wolfgang Raber stammen noch weitere Großplasti­ken in unserer Region, so in Saarbrücke­n auf dem Burbacher Stern oder die nur wenige Meter entfernt in Quierschie­d stehende Plastik mit dem etwas sperrigen Namen „Die Zweite – drei Freunde – 3. Satz“, direkt vor der Q.lisse.

Den Namen der Skulptur „Magna florum ancora“erklärt Wolfgang Raber dann aber doch noch. „Sie heißt auf Deutsch „Der große Blütenanke­r“. Und sie soll die aufstreben­de Gemeinde Quierschie­d symbolisie­ren“.

 ?? FOTO: IRIS MAURER ?? Ein Blick nach Quierschie­d, Park am Eisengrabe­n, Skulptur von Wolfgang Raber.
FOTO: IRIS MAURER Ein Blick nach Quierschie­d, Park am Eisengrabe­n, Skulptur von Wolfgang Raber.

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