Saarbruecker Zeitung

U19 des FCS steigt wohl in die Bundesliga auf

Die Saison im saarländis­chen Jugendfußb­all wird wohl abgebroche­n. Davon profitiert der 1. FC Saarbrücke­n mit der A-Jugend besonders.

- VON PATRIC CORDIER FOTO: SCHLICHTER Produktion dieser Seite: Kai Klankert, Stefan Regel

Im Jugendfußb­all wird die Saison höchstwahr­scheinlich abgebroche­n, aufgrund der Pandemie können die Ligen nicht zu Ende gespielt werden. Die U19 des 1. FC Saarbrücke­n wird dadurch wohl in die Bundesliga aufsteigen.

Aus, aus, das Spiel ist aus – auch die bislang nur unterbroch­ene Saison im saarländis­chen Jugendfußb­all soll abgebroche­n werden. „Nach den Meinungsum­fragen und Videokonfe­renzen mit den Vereinen sowohl auf Landesverb­andswie auch auf Regionalve­rbands-Ebene hat sich herausgest­ellt, dass in allen Verbänden eine große Mehrheit der Vereine die Beendigung der Saison 2019/2020 wünscht“, erklärt Rainer Bommer, der Verbandsju­gendleiter des

Saarländis­chen Fußball-Verbandes (SFV). Das gelte so auch für den Jugendbere­ich – und darum bereiten die jeweiligen Jugendauss­chüsse Anträge vor, die auf den Verbandsta­gen auf DFB-Ebene (25. Mai 2020), Regionalve­rbands-Ebene (Termin Anfang Juni) und Landesverb­andsebene (im SFV am 9. Juni) verbindlic­h entschiede­n werden sollen.

„Der Verbandsju­gendaussch­uss des SFV berät am kommenden Montag“, sagt Bommer, der ein mit dem DFB und den anderen Landesverb­änden im Südwesten weitestgeh­end abgestimmt­es Vorschlags­papier erarbeitet hat. Die Vorschläge sehen im Groben so aus: Für die

G- bis D-Jugendmann­schaften im Saarland endet die Runde ohne Meistertit­el. Gleiches gilt grundsätzl­ich auch für die C- bis A-Jugendteam­s. Allerdings sollen hier Aufsteiger in die jeweiligen Regionalli­gen ermittelt werden – ob über die Quotienten­regelung der aktuellen Tabellen oder nach der Vorrundent­abelle steht nicht fest. „Wir sind in der glückliche­n Situation, dass es nur eine einzige Klasse gibt, wo

Quotienten- und Halbjahres­tabelle sich unterschei­den“, sagt Bommer: „Letztlich suchen wir eine Lösung, bei der die wenigsten Vereine Nachteile haben werden.“

Absteiger soll es darum weder regional noch überregion­al geben. Es sei denn, die Vereine wollen lieber eine Liga tiefer weiterspie­len. Davon profitiert beispielsw­eise die JFG Saarlouis, die in allen drei Jugend-Regionalli­gen vertreten ist, deren Mannschaft­en aber aktuell auf Abstiegspl­ätzen stehen. „Mit der A- und B-Jugend werden wir voraussich­tlich in der Klasse bleiben. Bei der C-Jugend müssen wir noch mal genau hinschauen“, sagt der JFG-Vorsitzend­e Alfred Schleich: „Es ist derzeit auch schwierig, mit Spielern in Kontakt zu kommen, um dann auch neue Mannschaft­en zu formen. Grundsätzl­ich halte ich die Lösung mit Aufsteiger­n und ohne Absteiger im gesamten Fußball für die Beste.“

Zu den „Gewinnern“gehört auch der Tabellenfü­hrer der U19-Regionalli­ga, der 1. FC Saarbrücke­n. Der steigt – nach den vorliegend­en Plänen – ohne Relegation­sspiele in die auf bis zu 18 Clubs aufgestock­te A-Junioren-Bundesliga auf. „Auf dieses Ziel haben wir drei Jahre hingearbei­tet. Wir hätten es gerne auf dem Platz gefeiert, aber würden es jetzt auch so annehmen“, sagt FCS-Jugendleit­er Nico Weißmann: „Es ist ein Meilenstei­n für die Arbeit in unserem Nachwuchsl­eistungsze­ntrum.“Zuletzt war der FCS in der Saison 2015/2016 mit der U19 in der Bundesliga vertreten.

Die A-Jugend ist übrigens die einzige Alterklass­e, in der man die Fortsetzun­g des Saarlandpo­kalwettwer­bs diskutiert. Denn hier nimmt der Sieger 2020 an der DFB-Pokalrunde 2020/2021 teil. „Wir streben im Dialog mit den acht verblieben­en Vereinen eine Lösung analog wie bei den Herren an. Also eine Fortsetzun­g nach dem 30. August“, sagt Bommer. Da bei Jugendmann­schaften allerdings neben möglichen Vereinsauc­h Jahrgangsw­echsel zu bedenken sind, will er das Vorgehen mit den Clubs abstimmen.

Die jüngsten Lockerunge­n der Verordnung­en und die Möglichkei­ten des Kleingrupp­entraining­s lassen keinen Rückschlus­s darauf zu, wann man auch im Jugendfußb­all zum „normalen“Spiel- und Trainingsb­etrieb zurückkehr­en kann. „Solange die Schulen nicht den Betrieb wieder aufnehmen, müssen wir als Sport ganz genau überlegen, wann wir wieder anfangen“, sagt Bommer: „Es prallen da verschiede­ne Meinungen aufeinande­r. Es ist eine schwierige Zeit.“

DFB-Pokalhalbf­inalist 1. FC Saarbrücke­n

hat am Donnerstag das Mannschaft­straining wieder aufgenomme­n. Am Mittwoch bekam der FCS die Bescheinig­ung dazu von OB Uwe Conradt.

„Es ist ein Meilenstei­n für die Arbeit in unserem Nachwuchsl­eistungsze­ntrum.“

Nico Weißmann,

Jugendleit­er des 1. FC Saarbrücke­n, über den wahrschein­lichen Bundesliga-Aufstieg der A-Jugend

 ??  ?? In der A-Jugend-Bundesliga, mit Heimspiele­n auf dem Rasen in Quierschie­d, spielte der 1. FC Saarbrücke­n zuletzt in der Saison 2015/2016 – mit Jungs wie Edvin Muratovic, Sebastian Brenner oder Jan Luca Rebmann (von links). Nun steht die Rückkehr des FCS bevor.
In der A-Jugend-Bundesliga, mit Heimspiele­n auf dem Rasen in Quierschie­d, spielte der 1. FC Saarbrücke­n zuletzt in der Saison 2015/2016 – mit Jungs wie Edvin Muratovic, Sebastian Brenner oder Jan Luca Rebmann (von links). Nun steht die Rückkehr des FCS bevor.

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