Der Spanier Sainz erhält das Cockpit von Vettel
McLaren verpflichtet dafür Ricciardo von Renault.
(sid) Der Vettel-Nachfolger bei Ferrari steht fest: Der Spanier Carlos Sainz übernimmt im kommenden Jahr das Cockpit von Sebastian Vettel und erhält einen Vertrag bis 2022. Das teilte die Scuderia am Donnerstag mit. Der 25-Jährige kommt vom Rennstall
McLaren. Sein Cockpit bei den Briten übernimmt der Australier Daniel Ricciardo, der wiederum Renault den Rücken kehrt. Vettels Abschied von Ferrari zum Jahresende war am Dienstag offiziell geworden.
„Ich bin sehr glücklich, dass ich 2021 für Ferrari fahren werde, und bin schon gespannt auf die Zukunft in dem Team“, sagte Sainz: „Ich habe aber noch den Rest des Jahres bei McLaren vor mir und freue mich, diese Saison noch für sie zu fahren.“
Sainz hatte seine Formel-1-Karriere beim Red-Bull-Nachwuchsteam Toro Rosso begonnen, blieb dort aber im Schatten des jungen Niederländers Max Verstappen blass. Im Herbst 2017 wechselte er zu Renault. An der Seite von Nico Hülkenberg blieb Sainz zwar solide, aber teamintern weiter nur die Nummer zwei. Renault wollte mehr, nahm viel Geld in die Hand und holte ausgerechnet Red-BullFahrer Daniel Ricciardo. Sainz saß plötzlich auf der Straße.
Im vergangenen Jahr beerbte der Sohn des zweimaligen Rallye-Weltmeisters Carlos Sainz senior seinen Landsmann Fernando Alonso bei McLaren – es wurde zu einer Erfolgsgeschichte. Auch, weil er sich teamintern gegen Supertalent Lando Norris erstmals profilieren konnte. Fast doppelt so viele Punkte wie Norris (96:49) holte Sainz, wurde Sechster der WM-Wertung. Die Krönung folgte beim Rennen in Brasilien, als er nach einer späten Strafe gegen Lewis Hamilton erstmals einen Podiumsplatz erreichte.
Zuletzt galt Vettel nach seinem Abschied als Kandidat bei McLaren. Da diesen Platz aber Ricciardo einnimmt, bleiben dem viermaligen Weltmeister kaum noch Optionen für eine Fortsetzung der Karriere. „Daniel hat sich als Rennsieger bewährt. Seine Erfahrung, sein Engagement und seine Energie werden eine wertvolle Ergänzung für McLaren und unsere Mission sein, wieder an die Spitze des Feldes zurückzukehren“, sagte McLarens deutscher Teamchef Andreas Seidl.