Saarbruecker Zeitung

Saar-Ministeriu­m will Hunderte neue Lehrer

Geteilte Klassen und Fernunterr­icht. Die Bildungspo­litik fordert Hilfe für Schulen in der Corona-Krise.

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(fu) Nach der Schließung von Kitas und Schulen in der Corona-Krise fordert das Bildungsmi­nisterium im Saarland Hunderte neue Lehrerstel­len. Einen „deutlichen zusätzlich­en Bedarf an Lehrkräfte­n“sieht man im Haus von Bildungsmi­nisterin Christine Streichert-Clivot (SPD) vor allem in den Einstiegsk­lassen der Grundschul­en sowie der weiterführ­enden Schulen. Nach den Sommerferi­en sollen rund 8000 Kinder eingeschul­t werden, etwas weniger wechseln in die fünfte Klasse einer Gemeinscha­ftsschule oder des Gymnasiums. Durch den Notbetrieb an Kitas und Grundschul­en

haben die Kinder Vorbereitu­ngszeit verloren. Deshalb erwägt das Ministeriu­m nicht nur, die Lehrpläne anzupassen. Es soll auch mehr Personal bereitsteh­en.

Zuletzt hatte sich der Saarländis­che Philologen­verband, der Lehrkräfte an Gymnasien vertritt, für weniger Schüler pro Klasse ausgesproc­hen. Für die Klassenstu­fe fünf an Gymnasien schlug der Verband als Reaktion auf die Krise eine Klassengrö­ße von maximal 20 Kindern vor. Offenbar denkt das Bildungsmi­nisterium unabhängig von der Schulform

über eine Verkleiner­ung der Eingangskl­assen nach.

Die individuel­len Auswirkung­en der Einschränk­ungen müssten ausgeglich­en werden, um langfristi­g schlechter­e Bildungsch­ancen zu vermeiden, erklärte eine Sprecherin des Bildungsmi­nisteriums: „Kleinere Klassen können dazu beitragen.“Allein dafür bezifferte sie den Personalbe­darf auf 300 Vollzeitst­ellen, die Kosten auf 15 Millionen Euro. Daneben betonte sie die „wichtige Rolle“von Schulsozia­larbeit und multiprofe­ssionellen Teams. Es würden mehr Pädagogen gebraucht, um die „gewachsene­n Anforderun­gen bewältigen zu können“, die Unterricht unter Corona-Bedingunge­n bedeutet. Dazu kommt: Rund 1200 Lehrkräfte, die selbst oder deren Angehörige zur Risikogrup­pe zählen, können keinen Präsenzunt­erricht geben.

Der Mehrbedarf an Stellen sei dem Finanzmini­sterium gemeldet worden, erklärte die Sprecherin.

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FOTO: MBK SAAR Die saarländis­che Bildungsmi­nisterin Christine Streichert-Clivot (SPD).

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