Kreissparkasse St. Wendel trotzt der Krise bislang
(low) Die Corona-Krise hat noch keine tiefen Spuren in den Büchern der Kreisparkasse St. Wendel hinterlassen. Rund 450 Wünsche, die Zins- und Tilgungszahlungen von Darlehen vorübergehend auszusetzen, wurden bislang (Stand 5. Mai) an das Kreditinstitut herangetragen. „Diesen Privat- und Geschäftskunden konnten wir allen entgegenkommen“, sagte Vorstandschef Dirk Hoffmann bei der Präsentation der Bilanz 2019. Zudem habe die Sparkasse knapp 30 KfW-Förderkredite vermittelt. Diese stellt die bundeseigene Kreditanstalt jenen Firmen über die Hausbank zur Verfügung, die durch die Corona-Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. „Allerdings ist auch der Beratungsbedarf stark gestiegen“, sagt Vorstand Marc Klein.
Insgesamt blickt die Bank trotz des Null-Zins-Umfeldes auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurück. „Wir konnten das hohe Niveau im Privat- und Firmenkundengeschäft noch ausbauen“, sagte Hoffmann. Ihr Kreditvolumen erweiterte die Bank um 0,8 Prozent auf 875 Millionen Euro. „Dahinter steckt ein Neugeschäft von rund 240 Millionen Euro“, erläuterte Klein. Davon flossen 127 Millionen
Euro an Unternehmen und Selbstständige, knapp 78 Millionen Euro an Privatkunden und der Rest an Kommunen.
An Einlagen verwaltet die Sparkasse 1,01 Milliarden Euro, 4,5 Prozent mehr als 2018. „Die Sparneigung ist trotz niedriger Zinsen nach wie vor hoch“, sagt Hoffmann. Dynamisch hat sich auch das Vermittlungsgeschäft mit Bausparverträgen, Versicherungen oder Wertpapieren innerhalb der Sparkassen-Gruppe entwickelt. Der Provisionsüberschuss aus diesen Vermittlungen stieg um 0,5 auf 10,2 Millionen Euro. Allerdings konnte dieses Plus den sinkenden Zinsüberschuss – minus 1,1 auf 21,4 Millionen Euro – nicht ausgleichen. Das Betriebsergebnis vor Risiko-Bewertung sank von 8,5 auf 6,8 Millionen Euro – allerdings auch aufgrund eines hohen Investitionsaufwands in die Beratung und die Informationstechnologie. Das Jahresergebnis nach Bewertung und Steuern erreichte zwei Millionen Euro (Vorjahr 1,9 Millionen Euro). Das Geld fließt in die Rücklagen. Die Bilanzsumme stieg um 7,3 Prozent auf 1,33 Milliarden Euro. Das Institut beschäftigt knapp 290 Mitarbeiter und betreibt 15 Filialen.