Wie Farben zu unserem Wohlgefühl beitragen können
(tha) Blau bezeichnen 40 Prozent der Frauen und 36 Prozent der Männer als ihre Lieblingsfarbe, berichtet metacolor.de. Auf Platz zwei und drei folgen bei beiden Geschlechtern Rot und Grün zu jeweils 20 beziehungsweise zwölf Prozent. Einigkeit auch bei der unbeliebtesten Farbe: Braun, das 30 Prozent der Frauen und 24 Prozent der Männer am wenigsten mögen.
Die Internetplattform stellt unter anderem die Harmonielehre vor, mit der sich bereits Johann Wolfgang von Goethe vor über 200 Jahren auseinandergesetzt hat. Zwar wurde manches seines 1810 erschienen
Werks „Zur Farbenlehre“längst wissenschaftlich widerlegt, doch mit seiner Annahme, dass Farben das Gefühl beeinflussen können, lag er richtig. Heute beschäftigt sich die Farbpsychologie mit diesem Phänomen, das in vielen Bereichen des Lebens seine Wirkung entfaltet.
Ob Einrichtung, Kleidung oder Make-up: Mit Farben können Stimmungen zum Ausdruck gebracht und sogar Botschaften gesendet werden. Besonders deutlich wird dies beim Lippenstift. Die Zeitschrift Instyle beschreibt Frauen, die diesen gerne in Rosa verwenden, als emotionalen Typ, der seine Gefühle gerne offen zeigt. Die Verführungskünste seien sehr feinfühlig. Im Gegensatz dazu stehe roter Lippenstift: „Du liebst den großen Auftritt und weißt, wie du dich in Szene setzt.“Selbstbewusstsein, Mut und Spontanität sind die entsprechenden Eigenschaften. Pinkfarbene Lippen strahlen Mut und Stärke aus: „Du bist kontaktfreudig und für jeden Spaß zu haben.“Lila stehe für Extravaganz.
Während Make-up-Farben – außer vielleicht beim Blick in den Spiegel – beim Gegenüber Empfindungen auslösen, geht es bei der Farbtherapie darum, selbst die Wirkung
zu spüren. „Der Einsatz von Farben zur Erzielung gesundheitlicher Effekte“, lautet die entsprechende Definition des Deutschen Wellnessverbandes (DWV), der die Methode in seinem Onlinelexikon vorstellt. Zuerst bestimme der Therapeut die „Mangelfarbe“. Danach soll entsprechendes Farblicht den Organismus über Impulse regulieren, die vom Auge aufgenommen und an das Gehirn weitergeleitet werden. Beobachtungen haben gezeigt, dass beispielsweise violettes und blaues Licht häufiger von Menschen mit chronischen Belastungen bevorzugt wird. Hingegen wählt jemand, der sich insgesamt fit, aber momentan belastet fühlt, eher Rot und Orange.
Der DWV erklärt außerdem die mögliche Wirkung von Farben: Gelb- und Rottöne sollen stimulieren und zartes Grün die Kreativität beflügeln. Grün sei ein Symbol für Wachstum, Natürlichkeit und Harmonie. Für Entspannung, Heiterkeit und Lebensfreude sorge Gelb. Ein Besuch in einem Farblicht-Studio könne demnach einen positiven Einfluss auf das vegetative Nervensystem ausüben und damit auch ein Mittel gegen Stress und Befindlichkeitsstörungen sein.
Allerdings sei eine gesicherte Ursache-Wirkung-Beziehung bislang nicht wissenschaftlich belegt. Zudem existierten ganz unterschiedliche, teils widersprüchliche Farb-Wirkungs-Systematiken und Kritiker attestierten der Farbtherapie eine reine Placebowirkung.
Wer sich selbst mit Farben etwas Gutes tun will, sollte einfach auf seine Lieblingsfarbe setzen, zum Beispiel mit Blumen, einer Kerze oder einem Kissen.