Saarbruecker Zeitung

Gauland zweifelt die Zukunft des AfD-Chefs an

- Produktion dieser Seite: Gerrit Dauelsberg Frauke Scholl

(dpa) Im AfD-internen Machtkampf um den Rauswurf des Rechtsauße­n Andreas Kalbitz hat Fraktionsc­hef Alexander Gauland die politische Zukunft des Parteivors­itzenden Jörg Meuthen infrage gestellt. Durch den Parteivors­tand geht ein tiefer Riss, Meuthens Co-Chef Tino Chrupalla sprach von einem Zwist, der als „Selbstzerf­leischung“wahrgenomm­en werde.

Gauland, der auch Ehrenvorsi­tzender der AfD ist, ist der Meinung, die rechtliche Klärung des Parteiauss­chlusses von Kalbitz werde auch das politische Schicksal der Führungssp­itze entscheide­n. „Wenn Herr Kalbitz nicht Recht bekommen sollte, vor dem Parteigeri­cht oder einem ordentlich­en Gericht, dann ist das eben so. Wenn er aber Recht erhält, dann wird es für diejenigen, die das losgetrete­n haben, schwierig“, sagte Gauland dem Spiegel. Im dpa-Interview sagte er, Kalbitz werde mit der Anfechtung höchstwahr­scheinlich Erfolg haben. „Ich habe große Zweifel, dass der Vorstandsb­eschluss endgültig hält.“

Der AfD-Bundesvors­tand hatte die Mitgliedsc­haft von Kalbitz vor einer Woche auf Meuthens Betreiben für nichtig erklärt. Als Grund wurde genannt, dass Kalbitz eine Mitgliedsc­haft in der „Heimattreu­en Deutschen Jugend“und bei den Republikan­ern nicht angegeben hatte.

Derweil kündigte Lutz Bachmann, Frontmann der islamfeind­lichen Pegida-Bewegung, an, dass er Mitglied der AfD werden will. Bachmann ist mehrfach vorbestraf­t – unter anderem wegen Volksverhe­tzung.

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