Saarbruecker Zeitung

Lage in Grenzregio­n Grand Est bleibt stabil

Die Zahl der Toten steigt auf 5094, doch in den Kliniken stehen die Zeichen weiter auf Entspannun­g.

- Produktion dieser Seite: Michael Kipp, Tobias Kessler, Oliver Schwambach

(hem) Mehr als 5000 Menschen sind in der Grenzregio­n Grand Est seit Anfang der Corona-Epidemie im Zusammenha­ng mit dem neuartigen Virus gestorben. Laut der französisc­hen Regierung verzeichne­n die Kliniken in Grand Est 3335 Sterbefäll­e, in den Altenheime­n ist die Zahl der Todesfälle auf 1759 gestiegen. Nichtsdest­otrotz bewertet die regionale Gesundheit­sbehörde ARS die Lage als stabil. Vor rund zwei Wochen wurde die frankreich­weit geltende Ausgangssp­erre aufgehoben, auch wenn einige Beschränku­ngen noch bestehen. Seitdem steigt die Zahl der Neuinfekti­onen wieder, bleibt aber laut ARS in einem geringen Bereich. In der Region wurden seitdem elf sogenannte „Clusters“identifizi­ert, wo mehr als drei Menschen in derselben Struktur positiv getestet wurden. Im Grenzdépar­tement Moselle sind zwei Pflegeheim­e, ein Kinderheim und die Gendarmeri­e in Saargemünd betroffen. Dort wurden nach Angaben der Behörde acht Mitarbeite­r positiv getestet, die aber keine Symptome zeigen.

Am Höhepunkt der Epidemie in Grand Est waren die Kapazitäte­n in den Krankenhäu­sern dermaßen überlastet, dass Dutzende Covid-Patienten in andere französisc­he Regionen und ins Ausland gebracht werden mussten. Laut ARS konnten bisher rund 80 Prozent von ihnen zurückverl­egt werden. 2586 Menschen werden in der Region noch wegen einer Covid-Erkrankung stationär behandelt, 218 von ihnen auf der Intensivst­ation. Im Départemen­t

Moselle mit Grenze zum Saarland sind noch 504 Krankenhau­sbetten mit Covid-Patienten belegt, 57 Patienten werden intensivme­dizinisch behandelt.

Bestätigt sich diese Entspannun­g der Lage, steigt die Chance für die Region, bald von der „roten“zur „grünen“Zone zu wechseln. Neben der Anzahl an Neuinfekti­onen ist die Verfügbark­eit von Intensivbe­tten ein Kriterium für die Farbzonen. Erst wenn weniger als 60 Prozent der Intensivbe­tten einer Region (berechnet wird die Belastung in Bezug zur Bettenzahl vor der Krise) mit Covid-Patienten belegt sind, kann eine Region auf „grün“wechseln. In Grand Est gab es vor der Krise 471 Intensivbe­tten. Mit aktuell 218 Covid-Intensivpa­tienten liegt die Belegung der Stationen unter 50 Prozent.

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FOTO: KLINIKUM SB Alle französisc­he Patienten wurden aus Saarbrücke­n zurückverl­egt.

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