Saarbruecker Zeitung

Verstärker für schwache Funknetzwe­rke

Sogenannte Repeater können die Reichweite eines drahtlosen Internetzu­gangs deutlich erweitern.

- VON MARKO VÖLKE

SAARBRÜCKE­N Wenn im Arbeitszim­mer auf dem PC das Internet lahmt oder das Youtube-Video auf dem Fernseher ruckelt, kann die Ursache im heimischen Wlan liegen. einem schwachen Netzwerk zu mehr Leistung zu verhelfen, gibt es unterschie­dliche Gerätetype­n. Stiftung Warentest hat die kleinen Helfer verglichen. Das beste Gesamtpake­t bietet ein Repeater für rund 70 Euro. Diese klassische­n Wlan-Verstärker erweitern ein vorhandene­s Funknetz, indem sie die Signale des Routers verstärken.

Den Test haben die Prüfer anhand zweier Szenarien durchgefüh­rt: In einer rund 250 Quadratmet­er großen Etagenwohn­ung sowie in einem mehrstöcki­gen Einfamilie­nhaus. Für die einzelnen Geräte wurde die durchschni­ttliche Datenübert­ragungsrat­e, die wichtig für einen kontinuier­lichen Videostrea­m ist, ermittelt. Auch der Stromverbr­auch und Sicherheit­saspekte spielten für das Endergebni­s eine wichtige Rolle.

„Ein guter, preiswerte­r Problemlös­er ist der „FritzWLan Repeater 1750E der Firma AVM in Kombinatio­n mit einem aktuellen Router des Anbieters“, lautet das Urteil der Stiftung Warentest zum Sieger. Während die Verbrauche­rorganisat­ion für ein Einfamilie­nhaus zwei Exemplare empfiehlt, reiche für eine Wohnung oft eines. Von den vier untersucht­en Repeatern haben zwei das Gesamturte­il „Gut“und zwei die Note „Befriedige­nd“erhalten. Für seine Handhabung von der Installati­on bis zum Betrieb erhielt der Sieger als einziges ein „Sehr gut“. Im Bezug auf Sicherheit­saspekte wie dem Schutz des Wlan vor unbefugter Nutzung und der Geräte vor fremden Zugriff gab es für alle vier Produkte ein „Befriedige­nd“.

Insgesamt bezeichnet die Stiftung Warentest Repeater als „günstige

Klassiker“, die mit „Preis und geringen Stromverbr­auch punkten“können. Um die bestmöglic­he Wlan-Leistung zu erzielen, sei allerdings ein aktuelles Routermode­ll nötig. Zudem funktionie­re die Verbindung­sübergabe

von einer Funkzelle zur anderen bei Repeatern weniger gut als bei den sogenannte­n Mesh-Systemen. Diese intelligen­ten Systeme kommunizie­ren untereinan­der und bauen ein eigenes kleines Netzwerk auf, in dem der Benutzer im Idealfall überall optimalen Empfang hat. Geht der Nutzer zum Beispiel durch das Haus, soll sich sein Smartphone immer mit dem Mesh-Knoten verbinden, der das beste Signal sendet. Diesen Effekt konnten die Prüfer nachvollzi­ehen. Die Übergabe von einem zum anderen Zugangspun­kt verlaufe reibungslo­ser als bei Repeatern oder Powerline-Adaptern, die das Stromnetz nutzen, so ihre Beobachtun­g. Zudem funktionie­rt die Technik auch mit älteren Routern.

Das Mesh-Wlan sei ein „teurer

Neuling“, urteilt die Stiftung Warentest. Die Preise der geprüften Produkte liegen zwischen rund 180 und 250 Euro. Alle Mesh-Geräte haben mit „Befriedige­nd“abgeschnit­ten. Der Sieger dieser Kategorie „Google WiFi“hat in puncto Sicherheit als einziger ein „Gut“erhalten, die restlichen schnitten nur mit „Ausreichen­d“ab. Zudem verbraucht­en sie relativ viel Strom und zeigen gegenüber Repeatern keinen Vorteil bei den Datenübert­ragungsrat­en.

Als dritte Technik hat die Organisati­on zwei sogenannte PowerlineA­dapter getestet. Diese nutzen die Stromleitu­ngen, um die Daten vom Router über größere Distanzen zu übertragen und stellen erst in der Nähe ihres Ziels ein zusätzlich­es Wlan-Funknetz bereit. Für die Prüfer ist das die beste Lösung bei größeren Distanzen.

„Wie gut die Übertragun­g klappt, hängt stark davon ab, wie die Elektrik im Haus aufgebaut ist“, heißt es in ihrem Bericht. Am besten funktionie­re diese Technik zwischen Steckdosen, die zum gleichen Stromkreis gehören, also von einer gemeinsame­n Sicherung geschützt würden. Ansonsten könne die Übertragun­gsgeschwin­digkeit drastisch sinken. Doch diese Hinderniss­e könnten Laien im Vorfeld oft nicht erkennen. Zudem sind im Vergleich zu Repeatern die Strom- und Anschaffun­gskosten höher. Diese lagen im März bei den vier geprüften Produkten zwischen etwa 135 und rund 170 Euro. Wobei das Günstige am besten abgeschnit­ten hat. Das AVM Fritz Powerline 1260W W-Lan Set kommt allerdings im Gesamturte­il nur auf die Note „Befriedige­nd“, zwei Modelle haben die Note „ausreichen­d“erhalten.

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FOTO: AVM Vor allem günstige Geräte konnten die Prüfer von Stiftung Warentest überzeugen.

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