Verstärker für schwache Funknetzwerke
Sogenannte Repeater können die Reichweite eines drahtlosen Internetzugangs deutlich erweitern.
SAARBRÜCKEN Wenn im Arbeitszimmer auf dem PC das Internet lahmt oder das Youtube-Video auf dem Fernseher ruckelt, kann die Ursache im heimischen Wlan liegen. einem schwachen Netzwerk zu mehr Leistung zu verhelfen, gibt es unterschiedliche Gerätetypen. Stiftung Warentest hat die kleinen Helfer verglichen. Das beste Gesamtpaket bietet ein Repeater für rund 70 Euro. Diese klassischen Wlan-Verstärker erweitern ein vorhandenes Funknetz, indem sie die Signale des Routers verstärken.
Den Test haben die Prüfer anhand zweier Szenarien durchgeführt: In einer rund 250 Quadratmeter großen Etagenwohnung sowie in einem mehrstöckigen Einfamilienhaus. Für die einzelnen Geräte wurde die durchschnittliche Datenübertragungsrate, die wichtig für einen kontinuierlichen Videostream ist, ermittelt. Auch der Stromverbrauch und Sicherheitsaspekte spielten für das Endergebnis eine wichtige Rolle.
„Ein guter, preiswerter Problemlöser ist der „FritzWLan Repeater 1750E der Firma AVM in Kombination mit einem aktuellen Router des Anbieters“, lautet das Urteil der Stiftung Warentest zum Sieger. Während die Verbraucherorganisation für ein Einfamilienhaus zwei Exemplare empfiehlt, reiche für eine Wohnung oft eines. Von den vier untersuchten Repeatern haben zwei das Gesamturteil „Gut“und zwei die Note „Befriedigend“erhalten. Für seine Handhabung von der Installation bis zum Betrieb erhielt der Sieger als einziges ein „Sehr gut“. Im Bezug auf Sicherheitsaspekte wie dem Schutz des Wlan vor unbefugter Nutzung und der Geräte vor fremden Zugriff gab es für alle vier Produkte ein „Befriedigend“.
Insgesamt bezeichnet die Stiftung Warentest Repeater als „günstige
Klassiker“, die mit „Preis und geringen Stromverbrauch punkten“können. Um die bestmögliche Wlan-Leistung zu erzielen, sei allerdings ein aktuelles Routermodell nötig. Zudem funktioniere die Verbindungsübergabe
von einer Funkzelle zur anderen bei Repeatern weniger gut als bei den sogenannten Mesh-Systemen. Diese intelligenten Systeme kommunizieren untereinander und bauen ein eigenes kleines Netzwerk auf, in dem der Benutzer im Idealfall überall optimalen Empfang hat. Geht der Nutzer zum Beispiel durch das Haus, soll sich sein Smartphone immer mit dem Mesh-Knoten verbinden, der das beste Signal sendet. Diesen Effekt konnten die Prüfer nachvollziehen. Die Übergabe von einem zum anderen Zugangspunkt verlaufe reibungsloser als bei Repeatern oder Powerline-Adaptern, die das Stromnetz nutzen, so ihre Beobachtung. Zudem funktioniert die Technik auch mit älteren Routern.
Das Mesh-Wlan sei ein „teurer
Neuling“, urteilt die Stiftung Warentest. Die Preise der geprüften Produkte liegen zwischen rund 180 und 250 Euro. Alle Mesh-Geräte haben mit „Befriedigend“abgeschnitten. Der Sieger dieser Kategorie „Google WiFi“hat in puncto Sicherheit als einziger ein „Gut“erhalten, die restlichen schnitten nur mit „Ausreichend“ab. Zudem verbrauchten sie relativ viel Strom und zeigen gegenüber Repeatern keinen Vorteil bei den Datenübertragungsraten.
Als dritte Technik hat die Organisation zwei sogenannte PowerlineAdapter getestet. Diese nutzen die Stromleitungen, um die Daten vom Router über größere Distanzen zu übertragen und stellen erst in der Nähe ihres Ziels ein zusätzliches Wlan-Funknetz bereit. Für die Prüfer ist das die beste Lösung bei größeren Distanzen.
„Wie gut die Übertragung klappt, hängt stark davon ab, wie die Elektrik im Haus aufgebaut ist“, heißt es in ihrem Bericht. Am besten funktioniere diese Technik zwischen Steckdosen, die zum gleichen Stromkreis gehören, also von einer gemeinsamen Sicherung geschützt würden. Ansonsten könne die Übertragungsgeschwindigkeit drastisch sinken. Doch diese Hindernisse könnten Laien im Vorfeld oft nicht erkennen. Zudem sind im Vergleich zu Repeatern die Strom- und Anschaffungskosten höher. Diese lagen im März bei den vier geprüften Produkten zwischen etwa 135 und rund 170 Euro. Wobei das Günstige am besten abgeschnitten hat. Das AVM Fritz Powerline 1260W W-Lan Set kommt allerdings im Gesamturteil nur auf die Note „Befriedigend“, zwei Modelle haben die Note „ausreichend“erhalten.