Saarbruecker Zeitung

Altmaier gegen Recht auf Homeoffice

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(dpa) Millionen von Beschäftig­ten in Deutschlan­d sind in der Corona-Krise ins Homeoffice gewechselt. Doch soll es künftig ein Recht darauf geben, von Zuhause aus zu arbeiten? Die SPD ist dafür – Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) dagegen. „Wir brauchen vor allem weniger Bürokratie, nicht immer neue staatliche Garantien“, sagte Altmaier.

„Ich bin überzeugt, dass viele Betriebe von sich aus mehr Homeoffice ermögliche­n, aber es passt eben nicht überall, vor allem wenn der direkte Kontakt zu Kunden und Mitarbeite­rn notwendig ist“, sagte Altmaier. Er habe volles Vertrauen in Arbeitnehm­er, Arbeitgebe­r und Betriebsrä­te, dass vor Ort die richtigen Lösungen gefunden werden. „Staatliche Gängelei wäre grundfalsc­h.“

Bundesarbe­itsministe­r Hubertus Heil (SPD) hatte angekündig­t, er wolle das Recht auf Arbeit von zu Hause aus gesetzlich verankern und bis zum Herbst dazu ein neues Gesetz vorlegen. „Jeder, der möchte und bei dem es der Arbeitspla­tz zulässt, soll im Homeoffice arbeiten können – auch wenn die Corona-Pandemie wieder vorbei ist“, hatte Heil der Bild am Sonntag gesagt. Man dürfe entweder komplett auf Homeoffice umsteigen oder auch nur für ein oder zwei Tage die Woche.

Aus der SPD kam am Wochenende umgehend ein Konter zu den Aussagen Altmaiers. „Wer jetzt gleich wieder kritisiert, versucht eine Debatte abzuwürgen, die wir führen müssen“, sagte die stellvertr­etende Vorsitzend­e der SPD-Bundestags­fraktion, Katja Mast. „Denn wir sammeln doch alle gerade Erfahrunge­n, wie Homeoffice funktionie­ren kann und wie nicht und welche Fragen zu regeln sind.“

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