Maikäfer dieses Jahr eine Rarität
(ulo) Der Dichter Wilhelm Busch hat den braunen Brummern einst in seinen „Max und Moritz“-Geschichten ein Denkmal gesetzt – doch Reinhard Mey sang schon vor Jahrzehnten: „Es gibt keine Maikäfer mehr.“Fakt ist: Maikäfer bleiben in diesem Jahr im Saarland eine absolute Rarität. Das bestätigen die Experten des Saar-Umweltministeriums: „Wir gehen davon aus, dass 2020 kein typisches Maikäferjahr ist.“Wegen ihres Entwicklungs-Zyklusses träten Maikäfer nur alle drei oder vier Jahre in größeren Zahlen auf, erklärt Sprecher Damian Müller: „Das letzte größere Maikäferjahr im Saarland war 2018. Im Vorjahr gab es nur lokal Meldungen mit stärkeren Vorkommen.“
Der Umweltschutzverband BUND im Saarland verkündet im Vorspann seines Insektenatlas’ 2020: „Es summt, brummt und krabbelt immer weniger – vor allem dort, wo intensive Landwirtschaft betrieben wird.“Für die Saar-Landwirtschaft waren Maikäfer, die bei sehr starkem Aufkommen ganze Laubbäume, Felder und Erdbeerplantagen kahlfressen können, zuletzt vor mehr als einem Dutzend Jahren eine Plage, sagte Bauernverband-Hauptgeschäftsführer Hans Lauer bereits 2018.
Dieses Jahr könne es eher eine Junikäfer-Saison werden. Das Saar-Umweltministerium erklärt dazu: „In Deutschland werden üblicherweise mehrere Arten als Junikäfer bezeichnet. Der Gartenlaubkäfer ist bereits Mitte Mai geflogen und der richtige Junikäfer (auch Kleiner Maikäfer genannt) ist noch nicht wirklich da.“Deshalb könne man noch keine genaue Prognose abgeben. „2018 war der Junikäfer häufiger anzutreffen, und da er einen Zwei-Jahres-Zyklus zeigt, könnte 2020 ein stärkeres Junikäfer-Jahr werden.“