Saarbruecker Zeitung

Spielerinn­en des USV Jena greifen offen den DFB an

Bundesligi­st protestier­t gegen sieben Spiele in 21 Tagen.

- Produktion dieser Seite: Mark Weishaupt Stefan Regel

(sid) Mehrere Fußballeri­nnen des FF USV Jena haben ihrem Unmut über das anstehende Mammutprog­ramm in der Frauen-Bundesliga in den Sozialen Medien Luft gemacht. Mit dem Wortlaut „Aller guten Dinge sind drei: Drei Monate Pause, drei Wochen Kleingrupp­en-Training, drei englische Wochen“äußerten die Spielerinn­en ihre Kritik an den Wiederaufn­ahmeplänen. Der Tabellenle­tzte soll in nur 21 Tagen sieben Spiele absolviere­n.

Grund für den engen Zeitplan ist ein Verbot der Thüringer Landesregi­erung, das bis zum 5. Juni Mannschaft­straining untersagt. Der Plan des DFB sieht aber vor, die Saison am 29. Mai fortzusetz­en und bis zum 28. Juni zu Ende zu bringen. Jena soll aufgrund des Verbots ab dem 7. Juni in die Liga einsteigen und als einzige Mannschaft dann durchgängi­g im Drei-Tage-Rhythmus spielen.

In der Aktion wird auch der DFB angegriffe­n. Zum einen sei die versproche­ne Zahlung von 300 000 Euro aus einem Solidaritä­tsfonds noch nicht geleistet worden, zum anderen übe der Verband Druck auf die Bundesländ­er aus, um den Spielbetri­eb fortzusetz­en. Der DFB begründe zudem die Aufnahme der Frauen-Bundesliga mit der Gleichbeha­ndlung von Frauen und Männern. Laut den Spielerinn­en ist eine Gleichbeha­ndlung in diesem Fall nicht möglich. Viele der Akteurinne­n seien keine Vollprofis, sondern arbeiteten neben dem Fußball, gingen zur Schule oder studierten.

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