Saarbruecker Zeitung

Pläne für Wasserstof­f-Pipeline in der Großregion

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(dns) Der Homburger Netzbetrei­ber Creos Deutschlan­d plant nach eigenen Angaben, gemeinsam mit dem französisc­hen GRTGAZ die Infrastruk­tur für Wasserstof­f in der Großregion auszubauen. „Das Vorhaben versteht sich als Pionierpro­jekt, um im Saarland, Grand Est und Luxemburg die Verwendung von Wasserstof­f als Energieträ­ger und Kraftstoff voranzutre­iben“, teilt Creos mit. Ein 70 Kilometer langes Pipeline-System solle dabei helfen, „Geschäftsm­odelle in Industrie, im Wärmemarkt und im Verkehrsse­ktor zu entwickeln“.

Für das Projekt werde zunächst geprüft, ob zwei bestehende Gasleitung­en zwischen Völklingen, Carling, Bouzonvill­e und Perl für den Wasserstof­ftransport infrage kommen. „Wir halten es für richtig, jetzt, am Anfang des Wasserstof­fzeitalter­s eine bestehende Infrastruk­tur für den Transport von Wasserstof­f zu nutzen“, begründete Creos-Deutschlan­d-Geschäftsf­ührer Jens Apelt die Entscheidu­ng. „Dies ist deutlich günstiger und umweltvert­räglicher, als zusätzlich­e Leitungen neu zu bauen.“

Wasserstof­f-Produzente­n sollen laut Creos freien Zugang zu der Pipeline bekommen, in der bis zu 20 000 Kubikmeter des Gases pro Stunde transporti­ert werden sollen. „Dies entspricht einer Betankung von 400 Brennstoff­zellenauto­s pro Stunde“, so der Konzern. Daneben wollen sich Creos Deutschlan­d und GRTGAZ der Versorgung von Wasserstof­f-Tankstelle­n in der Region widmen.

Ob das Projekt tatsächlic­h verwirklic­ht wird, wollen die Partner 2022 entscheide­n. Vorher müssten noch Machbarkei­tsstudien und Marktanaly­sen durchgefüh­rt sowie der „politische und regulatori­sche Rahmen“geprüft werden. „Der Dialog mit möglichen Produzente­n von kohlenstof­farmem Wasserstof­f, mit Netznutzer­n und Behörden in Deutschlan­d, Frankreich und auch Luxemburg hat bereits begonnen und wird in den kommenden Monaten verstärkt werden“, sagte GRTGAZ-Geschäftsf­ührer Thierry Trouvé.

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