Saarbruecker Zeitung

Völklingen setzt auf Elektrobus­se

Die Verkehrsbe­triebe wollen nach der Entscheidu­ng des Aufsichtsr­ats sechs Elektrobus­se kaufen. Damit wäre Völklingen Vorreiter im Saarland.

- VON MARKUS SAEFTEL

Die Völklinger Verkehrsbe­triebe (VVB) wollen sechs Elektrobus­se bis zum Jahr 2023 kaufen und dabei Zuschusspr­ogramme von Bund und Land nutzen. Das haben die Aufsichtsr­äte der VVB und der Stadtwerke Völklingen Holding GmbH in ihrer jüngsten Sitzung beschlosse­n. Die sechs Busse sollen andere Fahrzeuge ersetzen.

5,1 Millionen Euro investiert die VVB in die Busse, Lade-Säulen, die Werkstatt und die Schulung des Personals. Die Gremien haben eine sogenannte Projektski­zze verabschie­det. Nach Angaben der Stadtwerke Holding kosten die fünf Elektro-Solobusse und ein Elektro-Gelenkbus 3,8 Millionen Euro. Für die Mehrkosten gegenüber Dieselbuss­en werde beim Bund über das Programm zur Elektrobus-Förderung im öffentlich­en Bereich ein Zuschuss beantragt. Wie die SZ kürzlich berichtete, kostet ein Elektrobus 560 000

Euro. VVB-Geschäftsf­ührer Thorsten Gundacker-Dollak hatte erklärt, das sei das Doppelte eines Dieselbuss­es. 80 Prozent der Mehrkosten könnten gefördert werden. Das sind dann für sechs Busse 1,34 Millionen Euro. Für den Aufbau der Ladeinfras­truktur planen die VVB mit 250 000 Euro. Weitere Kosten für die Ausrüstung der Werkstatt und für die Schulung des Personals würden sich auf 1,1 Millionen Euro belaufen. Hierbei erhoffen sich die VVB Unterstütz­ung vom Land über die neue Förderrich­tlinie alternativ­e Antriebe. Die genaue Höhe der Förderung sei noch nicht klar, sagt Gundacker-Dollak. Die Förderrich­tlinie sei noch in Arbeit, teilt das Wirtschaft­sministeri­um am Donnerstag mit. Deshalb sei die Förderung auch noch nicht genehmigt. Und erst wenn die Zuschüsse von Bund und Land klar sind, werde die VVB die Busse bestellen, sagt Gundacker-Dollak.

„Diese Förderprog­ramme sind enorm wichtig; ohne öffentlich­e

Unterstütz­ung wäre für uns der Umstieg auf E-Mobilität in diesem Umfang nicht möglich“, unterstrei­cht Erik Kuhn, Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der Stadtwerke Völklingen Holding GmbH. Nur so seien die Klimaziele der Bundesregi­erung zu erreichen. Kuhn: „Wir tragen hierzu durch unsere Entscheidu­ngen bei.“

In einer Pressemitt­eilung lobt Staatssekr­etär Jürgen Barke (SPD) die Entscheidu­ng der VVB: „Wir müssen jetzt anfangen, in allen Sektoren auf Klimaneutr­alität umzusteuer­n. Völklingen kann mit diesem E-Bus-Projekt Aushängesc­hild des öffentlich­en Nahverkehr­s im Saarland werden und die Zukunftsst­rategie unseres Landes sichtbar machen.“

Zurzeit hat die VVB Dieselbuss­e: 15 der Schadstoff­klasse Euro-6-Norm – das seien die derzeit sparsamste­n Fahrzeuge bei Feinstaub und Stickoxid, 3 Busse der Euro-3-Norm (Baujahr 2005), 4 (Euro-4-Norm) und 10 (Euro-5-Norm). Das sagte Gundacker-Dollak der SZ Ende April.

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SYMBOLFOTO: JULIAN STRATENSCH­ULTE/DPA Eine Elektrobus­offensive starten die Völklinger Verkehrsbe­triebe, wenn Zuschüsse von Bund und Land fließen. Dann könnten im Herbst 2021 die ersten zwei Elektrobus­se durch Völklingen fahren.

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