Völklingen setzt auf Elektrobusse
Die Verkehrsbetriebe wollen nach der Entscheidung des Aufsichtsrats sechs Elektrobusse kaufen. Damit wäre Völklingen Vorreiter im Saarland.
Die Völklinger Verkehrsbetriebe (VVB) wollen sechs Elektrobusse bis zum Jahr 2023 kaufen und dabei Zuschussprogramme von Bund und Land nutzen. Das haben die Aufsichtsräte der VVB und der Stadtwerke Völklingen Holding GmbH in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen. Die sechs Busse sollen andere Fahrzeuge ersetzen.
5,1 Millionen Euro investiert die VVB in die Busse, Lade-Säulen, die Werkstatt und die Schulung des Personals. Die Gremien haben eine sogenannte Projektskizze verabschiedet. Nach Angaben der Stadtwerke Holding kosten die fünf Elektro-Solobusse und ein Elektro-Gelenkbus 3,8 Millionen Euro. Für die Mehrkosten gegenüber Dieselbussen werde beim Bund über das Programm zur Elektrobus-Förderung im öffentlichen Bereich ein Zuschuss beantragt. Wie die SZ kürzlich berichtete, kostet ein Elektrobus 560 000
Euro. VVB-Geschäftsführer Thorsten Gundacker-Dollak hatte erklärt, das sei das Doppelte eines Dieselbusses. 80 Prozent der Mehrkosten könnten gefördert werden. Das sind dann für sechs Busse 1,34 Millionen Euro. Für den Aufbau der Ladeinfrastruktur planen die VVB mit 250 000 Euro. Weitere Kosten für die Ausrüstung der Werkstatt und für die Schulung des Personals würden sich auf 1,1 Millionen Euro belaufen. Hierbei erhoffen sich die VVB Unterstützung vom Land über die neue Förderrichtlinie alternative Antriebe. Die genaue Höhe der Förderung sei noch nicht klar, sagt Gundacker-Dollak. Die Förderrichtlinie sei noch in Arbeit, teilt das Wirtschaftsministerium am Donnerstag mit. Deshalb sei die Förderung auch noch nicht genehmigt. Und erst wenn die Zuschüsse von Bund und Land klar sind, werde die VVB die Busse bestellen, sagt Gundacker-Dollak.
„Diese Förderprogramme sind enorm wichtig; ohne öffentliche
Unterstützung wäre für uns der Umstieg auf E-Mobilität in diesem Umfang nicht möglich“, unterstreicht Erik Kuhn, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Völklingen Holding GmbH. Nur so seien die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. Kuhn: „Wir tragen hierzu durch unsere Entscheidungen bei.“
In einer Pressemitteilung lobt Staatssekretär Jürgen Barke (SPD) die Entscheidung der VVB: „Wir müssen jetzt anfangen, in allen Sektoren auf Klimaneutralität umzusteuern. Völklingen kann mit diesem E-Bus-Projekt Aushängeschild des öffentlichen Nahverkehrs im Saarland werden und die Zukunftsstrategie unseres Landes sichtbar machen.“
Zurzeit hat die VVB Dieselbusse: 15 der Schadstoffklasse Euro-6-Norm – das seien die derzeit sparsamsten Fahrzeuge bei Feinstaub und Stickoxid, 3 Busse der Euro-3-Norm (Baujahr 2005), 4 (Euro-4-Norm) und 10 (Euro-5-Norm). Das sagte Gundacker-Dollak der SZ Ende April.