Saarbruecker Zeitung

Grüne fordern Hilfe für das Winterberg-Krankenhau­s

Bundesgesu­ndheitsmin­ister hatte versproche­n, das dem Klinikum Saarbrücke­n kein Schaden entsteht.

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(red) „Zügig“bezahlen soll Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn für alles, was das städtische Klinikum Saarbrücke­n bislang ausgeben musste, um sich für den Kampf gegen Corona bereitzuha­lten – das fordern die beiden Grünen-Stadtveror­dneten, Dr. Jérôme Lange und Thomas Brass in einer Presseerkl­ärung. Beide sitzen auch im im Aufsichtsr­at des Klinikums. Mit ihrem Appell reagieren Lange und Brass auf den SZ-Artikel „Bringt Corona den Winterberg in Geldnot?“vom 28. Mai.

Die beiden Grünen konstatier­en: „Die Corona-Krise stellt für die Bundesrepu­blik eine Krise nationalen Ausmaßes dar, und ebenso sollte sie von der Bundesregi­erung auch behandelt werden. In Bezug auf die Klinikfina­nzierung werden die Städte allerdings noch immer nicht ausreichen­d unterstütz­t. Der gewichtige Beitrag des Saarbrücke­r Klinikums zur medizinisc­hen Bewältigun­g der Pandemiela­ge im Saarland hat erhebliche finanziell­e Auswirkung­en, die im Normalbetr­ieb ausgeblieb­en wären.“

Das Klinikum habe „für das Saarland massiv daran mitgewirkt, die staatliche Aufgabe der Abwendung der Gefahren in der Pandemiela­ge zu bewältigen“.

Mit der Behandlung von französisc­hen Corona-Patienten habe das Klinikum „einen gewichtige­n Beitrag zur innereurop­äischen Solidaritä­t“geleistet und „in einer schwierige­n Lage Schaden von der deutsch-französisc­hen Freundscha­ft“abgewendet. Keinesfall­s dürfe Saarbrücke­n „auf den hiermit verbundene­n Kosten sitzenblei­ben“.

Mit Blick auf Spahn erklären Lange und Brass: „Wer Exzellenz fordert und bekommt, muss sie auch bezahlen.“Gleichzeit­ig bezweifeln die beiden Grünen allerdings, „ob das Maßnahmenp­aket des Bundes ausreicht, um die Mehrkosten“auf dem Winterberg zu decken“.

Für Lange und Brass ist klar: „Die bestehende­n, komplexen Abrechnung­ssysteme stellen die Kliniken vor große Probleme, und das System der Abrechnung über Fallpausch­alen sollte generell auf den Prüfstand kommen.“

Beim Streit um die Finanzieru­ng der Krankenhäu­ser stehe im Endeffekt „die Gesundheit­sversorgun­g in unserer Region auf dem Spiel”.

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