Saarbruecker Zeitung

BMW verhandelt über schnellen Stellenabb­au ohne Kündigunge­n

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(dpa) BMW will den Stellenabb­au im Konzern beschleuni­gen. Der Vorstand verhandelt mit dem Betriebsra­t darüber, wie er ohne betriebsbe­dingte Kündigunge­n möglichst bald rund 6000 der weltweit 126 000 Arbeitsplä­tze streichen kann. Finanzvors­tand Nicolas Peter sagte am Freitag auf Anfrage: „Die bisher getroffene­n Entscheidu­ngen reichen nicht aus, um die BMW Group bestmöglic­h durch diese enorm schwierige Situation zu steuern.“Personalch­efin Ilka Horstmeier sagte, neben dem Abbau von Zeit- und Urlaubskon­ten sowie Kurzarbeit „kommen wir nicht umhin, jetzt weitere Maßnahmen zu ergreifen“.

Geprüft werde, Mitarbeite­r einige Jahre vor dem gesetzlich­en Rentenalte­r mit einer Abfindung früher in den Ruhestand zu schicken. Die dieses Jahr fertig werdenden Azubis sollen übernommen werden. Aber junge Mitarbeite­r sollen sich für ein Studium oder eine Qualifizie­rung freistelle­n lassen können – mit der Garantie, danach wieder bei BMW arbeiten zu können. Zudem soll es statt eines tarifliche­n Zusatzgeld­es mehr Urlaubstag­e geben und 40-Stunden-Verträge auf 35 Stunden gekürzt werden. „Unser Ziel ist es, noch im Juni ein Paket zu verabschie­den“, sagte Horstmeier.

Beim Betriebsra­t sieht man insbesonde­re die Kürzung der 40-Stunden-Verträge kritisch: „Die Reduzierun­g von 40 auf 35 Stunden ist für den betroffene­n Mitarbeite­r eine gravierend­e Kürzung, sodass wir das vom Betriebsra­t aus definitiv so nicht akzeptiere­n können“, sagte BMW-Betriebsra­tschef Manfred Schoch. Beim Abfindungs­programm will der Betriebsra­t dem Autobauer zudem genau auf die Finger schauen. Es sei wichtig, dass dies immer freiwillig passiere, hieß es.

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