Gemeinderat Großrosseln verabschiedet Haushalt
Die CDU war dafür, die SPD dagegen, die Vertreter von AfD und Linken waren der Sitzung des Gemeinderates ferngeblieben.
(tan) Mit den Stimmen der elf anwesenden CDU-Mitglieder hat der Gemeinderat Großrosseln am Donnerstag die Haushaltssatzung 2020 verabschiedet. Die acht Sozialdemokraten stimmten dagegen. Kämmerer Daniel Albert erläuterte die Zahlen: Das voraussichtliche jahresbezogene Defizit beläuft sich auf 1,5 Millionen Euro. Das Ergebnis fällt um knapp 1,1 Millionen Euro schlechter aus als 2019. Bedingt durch stark sinkende Einnahmen im Bereich der Zuwendungen und allgemeinen Umlagen müsse die Gemeinde mit harten Einschnitten kämpfen, erläuterte Albert. So sinken die Schlüsselzuweisungen des Landes um 713 000 Euro.
In den letzten elf Jahren ist ein Defizit von 18,4 Millionen Euro aufgelaufen. Ohne den Saarlandpakt wäre die Situation noch kritischer. Im Rahmen dieses Paktes übernimmt das Land ungefähr die
Hälfte der Kassenkredite der Kommunen, in Großrosseln sind das 4,64 Millionen Euro. „Die Haushaltslage der Gemeinde bleibt weiterhin angespannt“, betonte der Kämmerer. Eventuell auftretende negative Auswirkungen der Corona-Krise seien dabei noch nicht berücksichtigt.
Größter Ausgabeposten bleibt die Regionalverbandsumlage, 4,86 Millionen Euro müssen 2020 ins Saarbrücker Schloss überwiesen werden. Vorgesehen ist eine Kreditaufnahme in Höhe von 438 000 Euro, das Investitionsvolumen beträgt 2,42 Millionen Euro. Geld wird etwa in die Hand genommen für den Bau einer Veranstaltungsstätte in Karlsbrunn und die Erneuerung der Schulturnhalle in St. Nikolaus.
Albert erklärte, dass er den Haushalt mit der Aufsichtsbehörde abgestimmt habe, eine Genehmigung sei wahrscheinlich. Kein grünes Licht gab es bisher für das Investitionsprogramm der Gemeinde. Deshalb musste dort vor der Verabschiedung des Haushalts noch nachgebessert werden. Um die erlaubte Kreditaufnahme von 438 000 Euro nicht zu übersteigen, wurden 21 000 Euro gestrichen – unter anderem bei der Geräteausstattung der Verwaltung. Die SPD kritisierte, dass für die Lärmschutzwand in Dorf im Warndt kein Geld eingeplant ist. Die SPD stimmte gegen Investitionsprogramm und Haushalt. Die Vertreter von AfD und Linkspartei fehlten.