Die Mannschaft bricht auseinander
Der Deutsche TischtennisBund hat die Saison wegen der CoronaPandemie abgebrochen. Für den DamenRegionalligisten und Aufsteiger DJK Heusweiler bedeutet das vorzeitige Ende den Abstieg.
Über die Wiederaufnahme der Saison in der Fußball-Bundesliga wird diskutiert. Der Deutsche Handball-Bund hat einen Acht-Stufenplan zur Wiederaufnahme des Sports vorgelegt. Und der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) veröffentlichte das „Covid19-Schutz- und Handlungskonzept für den Tischtennissport in Deutschland“. In Schritten tasten sich Verbände und Vereine wieder an den Sportbetrieb heran. Auch bei der DJK Heusweiler laufen die Planungen. Bei Absteiger aus der Damen-Regionalliga wird es einen Umbruch geben.
Am 1. April verkündete der DTTB, dass mit Ausnahme der Herren-Bundesliga die Saison abgebrochen wird. „Wir dachten zuerst, es sei ein April-Scherz, weil es am 1. April kommuniziert wurde. Aber als klar war, dass das wirklich der Beschluss ist, war das im ersten Moment sehr unbefriedigend. Für uns heißt das: Wir steigen ab. Und wir können daran nichts rütteln“, berichtet Sarah Schneider. Sie ist Pressesprecherin der DJK Heusweiler und Spielerin der ersten Mannschaft.
Da eine Nicht-Wertung der Saison formaljuristisch nicht möglich sei, wie der Verband erklärte, muss die Spielzeit gewertet werden. Der DTTB wählte hierzu als Stichtag den 13. März. Das bedeutet für den Aufund Abstieg: Die DJK Heusweiler als Tabellenneunter und somit Vorletzter der Regionalliga Südwest muss sich mit dem Abstieg abfinden.
Die DJK Heusweiler stand als Aufsteiger in die Regionalliga von Beginn an mit dem Rücken zur Wand. Zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs standen 3:27 Punkte zu Buche. Die DJK Heusweiler hatte als Tabellenneunter vier Punkte Rückstand zum Relegationsplatz – und bereits zwei Spiele mehr als der Tabellenachte TTV Weinheim-West.
„Durch die Beendigung der Saison müssen wir uns mit dem vorletzten Platz zufriedengeben, obwohl wir noch eine Chance auf den Relegationsplatz gehabt hätten“, sagt DJK-Spielerin Sarah Badalouf. Die Chance war nach 0:8und 5:8-Niederlagen gegen den TTV Weinheim-West und den TTC 1948 Weinheim II aber auf ein Minimum geschrumpft. Bei der DJK Heusweiler zeigt aber Verständnis für die Entscheidung des DTTB. Obwohl diese weitreichende Konsequenzen hat. „Sie hat bei unseren Spielerinnen dazu geführt, dass sie wechseln wollen“, erklärt Sarah Schneider.
„Spielpause und Einstellung des Spielbetriebs haben uns hart getroffen. Trotzdem blicke ich auf sehr schöne Erlebnisse mit der Mannschaft in der Regionalliga zurück und für mich auf eine gute und sehr lehrreiche Saison“, sagt die 16 Jahre alte Isabelle Schütt , die bei der DJK Heusweiler an Position eins spielte. Sie wechselt zum Regionalliga-Aufsteiger 1. FC Saarbrücken. „Meine erste Saison in der Regionalliga verlief ziemlich durchwachsen mit einer Gesamtbilanz von 18:21 Spielen. Die deutlich höhere Spielstärke gegenüber der Oberliga hatte ich so nicht erwartet“, berichtet die 16-Jährige, die aber weiter in der
Sarah Schneider vierthöchsten deutschen Spielklasse antreten wollte.
Auch bei Sarah Badalouf, die an Position zwei spielte, war die Liga ausschlaggebend für ihren Wechsel. Auch sie will in der Regionalliga bleiben. Die 16-Jährige sagt: „Da Jana Porten, eine Freundin von mir, bei der TSG Kaiserlautern spielt, habe ich mich entschlossen, dort nachzufragen, wie es kommende Saison aussieht. Die TSG hat mir einen Platz angeboten.“Der Ligakonkurrent aus Kaiserslautern belegte beim Saisonabbruch Rang sechs. Badalouf bleibt aber Mitglied der DJK Heusweiler, „um für den Saarländischen Tischtennis-Bund zu spielen und weil die Mitglieder in Heusweiler einfach toll sind. Sie haben mich von Anfang an willkommen geheißen und unterstützt, sodass ich meine ersten Erfahrungen im Damen-Bereich machen konnte.“
Als Dritte Spielerin geht Karina Gefele. Die 17-Jährige, die an Position drei eingesetzt wurde, schließt sich der Herren-Mannschaft der SG Bous-Elm an, die als Landesliga-Meister in die Saarlandliga aufsteigen wird. Möglich macht das eine Regelung, die es Frauen erlaubt, unterhalb der sechsthöchsten Spielklasse – das heißt bis einschließlich der Saarlandliga – in Herren-Mannschaften am Spielbetrieb
teilzunehmen.
Einzig Sarah Schneider, die seit ihren Anfängen im Tischtennis vor knapp 15 Jahren in ihrem Heimatort spielt, bleibt aus der Regionalliga-Mannschaft als Spielerin bei der DJK Heusweiler. „Persönlich und spielerisch finde ich es sehr schade. Es hat immer viel Spaß gemacht in der Oberliga und Regionalliga zu spielen, auch wenn die Wochenenden schon anstrengend waren.“Doch für die 26-Jährige und ihren Verein heißt der Abstieg eine Rückkehr zu den Wurzeln. „Wir werden die erste Mannschaft abmelden und können dann mit der zweiten Mannschaft in die Verbandsoberliga Saar-Pfalz gehen. Ich freue mich schon riesig darauf, wieder mit meinen alten Mannschaftskameradinnen zu spielen. Diese Mannschaft ist wie eine kleine Familie.“Ihre alten Mannschaftsmitglieder sind Nathalie Hinsberger, Sonja Shor, Beate Schäfer und Kinga Braun. Die zweite Mannschaft der DJK Heusweiler spielte in der Landesliga und belegte Rang drei. www.djk-heusweiler.de
„Wir dachten zuerst, es sei ein April-Scherz,
weil es am 1. April kommuniziert wurde. Aber als klar war, dass
das wirklich der Beschluss ist, war das im ersten Moment sehr unbefriedigend. Für uns heißt das: Wir steigen ab. Und wir können daran nichts rütteln.“
DJK Heusweiler