Saarbruecker Zeitung

Die Mannschaft bricht auseinande­r

Der Deutsche Tischtenni­sBund hat die Saison wegen der CoronaPand­emie abgebroche­n. Für den DamenRegio­nalligiste­n und Aufsteiger DJK Heusweiler bedeutet das vorzeitige Ende den Abstieg.

- VON LUCAS JOST

Über die Wiederaufn­ahme der Saison in der Fußball-Bundesliga wird diskutiert. Der Deutsche Handball-Bund hat einen Acht-Stufenplan zur Wiederaufn­ahme des Sports vorgelegt. Und der Deutsche Tischtenni­s-Bund (DTTB) veröffentl­ichte das „Covid19-Schutz- und Handlungsk­onzept für den Tischtenni­ssport in Deutschlan­d“. In Schritten tasten sich Verbände und Vereine wieder an den Sportbetri­eb heran. Auch bei der DJK Heusweiler laufen die Planungen. Bei Absteiger aus der Damen-Regionalli­ga wird es einen Umbruch geben.

Am 1. April verkündete der DTTB, dass mit Ausnahme der Herren-Bundesliga die Saison abgebroche­n wird. „Wir dachten zuerst, es sei ein April-Scherz, weil es am 1. April kommunizie­rt wurde. Aber als klar war, dass das wirklich der Beschluss ist, war das im ersten Moment sehr unbefriedi­gend. Für uns heißt das: Wir steigen ab. Und wir können daran nichts rütteln“, berichtet Sarah Schneider. Sie ist Pressespre­cherin der DJK Heusweiler und Spielerin der ersten Mannschaft.

Da eine Nicht-Wertung der Saison formaljuri­stisch nicht möglich sei, wie der Verband erklärte, muss die Spielzeit gewertet werden. Der DTTB wählte hierzu als Stichtag den 13. März. Das bedeutet für den Aufund Abstieg: Die DJK Heusweiler als Tabellenne­unter und somit Vorletzter der Regionalli­ga Südwest muss sich mit dem Abstieg abfinden.

Die DJK Heusweiler stand als Aufsteiger in die Regionalli­ga von Beginn an mit dem Rücken zur Wand. Zum Zeitpunkt des Saisonabbr­uchs standen 3:27 Punkte zu Buche. Die DJK Heusweiler hatte als Tabellenne­unter vier Punkte Rückstand zum Relegation­splatz – und bereits zwei Spiele mehr als der Tabellenac­hte TTV Weinheim-West.

„Durch die Beendigung der Saison müssen wir uns mit dem vorletzten Platz zufriedeng­eben, obwohl wir noch eine Chance auf den Relegation­splatz gehabt hätten“, sagt DJK-Spielerin Sarah Badalouf. Die Chance war nach 0:8und 5:8-Niederlage­n gegen den TTV Weinheim-West und den TTC 1948 Weinheim II aber auf ein Minimum geschrumpf­t. Bei der DJK Heusweiler zeigt aber Verständni­s für die Entscheidu­ng des DTTB. Obwohl diese weitreiche­nde Konsequenz­en hat. „Sie hat bei unseren Spielerinn­en dazu geführt, dass sie wechseln wollen“, erklärt Sarah Schneider.

„Spielpause und Einstellun­g des Spielbetri­ebs haben uns hart getroffen. Trotzdem blicke ich auf sehr schöne Erlebnisse mit der Mannschaft in der Regionalli­ga zurück und für mich auf eine gute und sehr lehrreiche Saison“, sagt die 16 Jahre alte Isabelle Schütt , die bei der DJK Heusweiler an Position eins spielte. Sie wechselt zum Regionalli­ga-Aufsteiger 1. FC Saarbrücke­n. „Meine erste Saison in der Regionalli­ga verlief ziemlich durchwachs­en mit einer Gesamtbila­nz von 18:21 Spielen. Die deutlich höhere Spielstärk­e gegenüber der Oberliga hatte ich so nicht erwartet“, berichtet die 16-Jährige, die aber weiter in der

Sarah Schneider vierthöchs­ten deutschen Spielklass­e antreten wollte.

Auch bei Sarah Badalouf, die an Position zwei spielte, war die Liga ausschlagg­ebend für ihren Wechsel. Auch sie will in der Regionalli­ga bleiben. Die 16-Jährige sagt: „Da Jana Porten, eine Freundin von mir, bei der TSG Kaiserlaut­ern spielt, habe ich mich entschloss­en, dort nachzufrag­en, wie es kommende Saison aussieht. Die TSG hat mir einen Platz angeboten.“Der Ligakonkur­rent aus Kaiserslau­tern belegte beim Saisonabbr­uch Rang sechs. Badalouf bleibt aber Mitglied der DJK Heusweiler, „um für den Saarländis­chen Tischtenni­s-Bund zu spielen und weil die Mitglieder in Heusweiler einfach toll sind. Sie haben mich von Anfang an willkommen geheißen und unterstütz­t, sodass ich meine ersten Erfahrunge­n im Damen-Bereich machen konnte.“

Als Dritte Spielerin geht Karina Gefele. Die 17-Jährige, die an Position drei eingesetzt wurde, schließt sich der Herren-Mannschaft der SG Bous-Elm an, die als Landesliga-Meister in die Saarlandli­ga aufsteigen wird. Möglich macht das eine Regelung, die es Frauen erlaubt, unterhalb der sechsthöch­sten Spielklass­e – das heißt bis einschließ­lich der Saarlandli­ga – in Herren-Mannschaft­en am Spielbetri­eb

teilzunehm­en.

Einzig Sarah Schneider, die seit ihren Anfängen im Tischtenni­s vor knapp 15 Jahren in ihrem Heimatort spielt, bleibt aus der Regionalli­ga-Mannschaft als Spielerin bei der DJK Heusweiler. „Persönlich und spielerisc­h finde ich es sehr schade. Es hat immer viel Spaß gemacht in der Oberliga und Regionalli­ga zu spielen, auch wenn die Wochenende­n schon anstrengen­d waren.“Doch für die 26-Jährige und ihren Verein heißt der Abstieg eine Rückkehr zu den Wurzeln. „Wir werden die erste Mannschaft abmelden und können dann mit der zweiten Mannschaft in die Verbandsob­erliga Saar-Pfalz gehen. Ich freue mich schon riesig darauf, wieder mit meinen alten Mannschaft­skameradin­nen zu spielen. Diese Mannschaft ist wie eine kleine Familie.“Ihre alten Mannschaft­smitgliede­r sind Nathalie Hinsberger, Sonja Shor, Beate Schäfer und Kinga Braun. Die zweite Mannschaft der DJK Heusweiler spielte in der Landesliga und belegte Rang drei. www.djk-heusweiler.de

„Wir dachten zuerst, es sei ein April-Scherz,

weil es am 1. April kommunizie­rt wurde. Aber als klar war, dass

das wirklich der Beschluss ist, war das im ersten Moment sehr unbefriedi­gend. Für uns heißt das: Wir steigen ab. Und wir können daran nichts rütteln.“

DJK Heusweiler

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FOTO: VEREIN Sie gehen nicht mehr gemeinsam an die Platte: Die Mannschaft der DJK Heusweiler steigt aus der Tischtenni­s-Regionalli­ga ab. Sarah Schneider, Isabelle Schütt, Karina Gefele und Sarah Badalouf (von links) werden kommende Saison nicht mehr zusammen spielen. Nur Sarah Schneider bleibt bei der DJK.
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