Saarbruecker Zeitung

16-PS-Elektromot­or spart elf Prozent Sprit

Ein kleiner Elektromot­or, der dem Benzinmoto­r unter die Arme greift, ist jetzt für den Subaru XV e-Boxer verfügbar. Man spricht von Mildhybrid.

- VON INGO REUSS

Modelle mit Hybridantr­ieb sind inzwischen recht zahlreich auf unseren Straßen unterwegs. Subaru wagt es nun, wie schon beim Forester auch für das kompakte SUV XV einen Boxermotor mit Mildhybrid anzubieten. Der japanische Hersteller, der in Deutschlan­d einen eingeschwo­renen, aber überschaub­aren Kundenkrei­s hat – knapp 6000 verkaufte Einheiten im Vorjahr –, will mit der neuen Hybridvers­ion den Verbrauch und den CO2-Ausstoß um bis zu elf Prozent senken.

Der XV e-Boxer ist zu Preisen ab 30 690 Euro erhältlich. Das SUV ist mit 4,47 Metern Länge etwas kleiner als der Forester e-Boxster (4,63 Meter lang, ab 34 990 Euro). Beide sind vor Kurzem zeitgleich in den Handel gekommen. Auch die Motorisier­ung ist gleich: Der 2,0-Liter-Benzinmoto­r mit 150 PS/110 kW Leistung und 194 Nm Drehmoment ist mit einem kleinen Elektromot­or kombiniert, der 16,7 PS/12,3 kW leistet.

Auch im XV unterstütz­t die E-Maschine den Verbrenner. Das sorgt vor allem für besseren Durchzug und senkt den Kraftstoff­verbrauch. Nach der WLTP-Norm sind es 6,5 Liter Super auf 100 Kilometer (CO2-Ausstoß: 150 g/km) und damit einen halben Liter weniger als bisher. Auf unseren Testfahrte­n lag der Verbrauch bei 7,5 Litern, sportliche Fahrer berichten von acht bis neun Liter.

Der 2,0-Liter-Vierzylind­er, der an den Boxermotor im früheren VW-Käfer erinnert, beschleuni­gt den XV in 10,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Spitze erreicht er bei 193 km/h. Allerdings wirkt der Motor wegen des stufenlose­n CVT-Automatikg­etriebes bei hohen Geschwindi­gkeiten etwas angestreng­t. Drehzahlbe­dingt wird er dann auch recht laut. In niedrigen Touren ziehen die „doppelten Herzen“kräftig durch und geben sich auch recht dynamisch, wobei die gleichmäßi­ge Beschleuni­gung komfortabe­l ist.

Rein elektrisch schafft der XV maximal 1,6 Kilometer bei Geschwindi­gkeiten bis zu 40 km/h. Möglich ist das nur mit sanftem Gasfuß. Auch beim Anlassen springt zunächst der Verbrenner an. Ebenso schaltet sich der Boxer bei höherem Tempo oder etwas stärkerer Beschleuni­gung ein. Er sorgt dann für alleinigen Vortrieb und lädt zusätzlich die Hybridbatt­erie auf.

Beim Verzögern oder Bremsen wird Energie in den kleinen Akku gespeist. Auf dem Display in der Armaturent­afel lassen sich die jeweiligen Energiestr­öme verfolgen. Der e-Boxer spielt seine Stärken vor allem im innerstädt­ischen Verkehr aus. Nicht zuletzt bewährt sich der in der zweiten Generation ansonsten weitgehend unveränder­te XV im Gelände dank des weiterhin serienmäßi­gen Allradantr­iebs. Auf den verschiede­nen Offroad-Teststreck­en, die wir besuchten, vermochte der Geländegän­ger aus Fernost zu überzeugen.

Im 4,47 Meter langen XV finden bis zu fünf Personen angenehm Platz. Sie können bis zu 340 Liter Gepäck mitnehmen. Maximal kann man 1193 Liter unterbring­en. Das entspricht dem Fassungsve­rmögen des bisherigen Benziners mit Notrad (jetzt Reparatur-Set). Auch der Tank fällt kleiner aus, 48 statt 63 Liter sind es jetzt. Wie üblich sitzt der Elektromot­or vorn nahe am Verbrenner. Zur besseren Gewichtsve­rteilung und Fahrstabil­ität hat man die Batterie mit weiteren Komponente­n über der Hinterachs­e installier­t.

Subaru hat den XV gewohnt umfangreic­h ausgestatt­et, besonders in der Top-Stufe Platinum für 37 290 Euro. Die Vernetzung via Apple CarPlay und Android Auto lässt sich über den bis zu acht Zoll großen Touchscree­n nutzen. Diverse Sicherheit­sassistent­en, darunter der Notbremsas­sistent Eye Sight und der radargestü­tzte Spurwechse­loder Querverkeh­rswarner, helfen, Unfälle zu vermeiden. Das Navigation­ssystem ist in den höheren Ausstattun­gslinien serienmäßi­g. Immer an Bord sind die siebenstuf­ige Automatik Lineartron­ic, 18-Zoll-Aluräder, silberne Karosserie­details und der schlüssell­ose Zugang.

Da der XV 1.6i mit 114 PS weiterhin angeboten wird, könnte sich mancher Sparfuchs überlegen, ob er sich nicht mit dieser Motorisier­ung begnügen kann. Sie kostet ab 30 690 Euro und ist somit 7000 Euro preiswerte­r als der e-Boxer. Gegenüber dem bisherigen 2.0i liegt der Preis der Mildhybrid-Version um rund 1500 Euro höher. Fünf Jahre Garantie gibt es für alle.

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Subaru bietet sein SUV XV jetzt auch mit Mildhybrid-Antrieb an. Die e-Boxer genannte Version hat Allradantr­ieb.
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FOTOS: SUBARU Der berührungs­empfindlic­he Bildschirm des Infotainme­ntsystems dominiert die Mittelkons­ole. Darüber sitzt ein weiteres Multifunkt­ionsdispla­y.
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Der Subaru XV verfügt serienmäßi­g über einen Allradantr­ieb.

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