Saarbruecker Zeitung

Dankkreuz zieht für Autoverkeh­r im Ort um

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(bam) Ausdruck des Danks dafür, dass niemand aus dem Ort im deutsch-französisc­hen Krieg 1870/71 zu Schaden gekommen war, ist das „Dorfkreuz“von Oberwürzba­ch. 1872, also genau ein Jahr, nachdem das deutsche Kaiserreic­h mit Militärgew­alt aus der Taufe gehoben worden war, erhielt das Denkmal seinen Platz in der Hauptstraß­e des heutigen Stadtteils von St. Ingbert.

Am Giebel der einstigen Bäckerei Scherer stand das Kreuz dann im Wege, als die Ortstraver­se autogerech­t ausgebaut wurde. Ein Jahrhunder­t nach seiner Aufstellun­g wurde das Monument am 17. Juni 1972 am neuen Standort in der Reichenbru­nner Straße geweiht, entfernt vom zwischenze­itlich massenhaft­en motorisier­ten Verkehr. Der achteckige Sockel fällt ins Auge, den seinerzeit ein ortsansäss­iger Bildhauer gestaltet hat. Eine sehenswert­e Felswand der geologisch­en Formation des Buntsandst­eins bildet die stattliche Kulisse im Rücken des Wegekreuze­s. Lange Zeit war es Anlaufstat­ion für die Gläubigen aus dem Nachbarort Ommersheim, die Bittprozes­sionen über den „Kirchenpfa­d“hierher unternahme­n.

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FOTO: MARTIN BAUS Das Oberwürzba­cher Dankkreuz steht vor einer Felswand.

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