Saarbruecker Zeitung

Kader der SV Elversberg nimmt Konturen an

Der Fußball-Regionalli­gist kämpft um Luca Dürholtz, Israel Suero, Sinan Tekerci und Chance Simakala. Dagegen stehen einige Abgänge schon fest.

- VON HEIKO LEHMANN Produktion dieser Seite: Kai Klankert Stefan Regel

Im Kader der SV Elversberg herrscht viel Bewegung. Während die SVE für die kommende Saison um einige umworbene Stammspiel­er kämpft, stehen bei dem Fußball-Regionalli­gisten sechs Abgänge auch schon fest.

Nach knapp drei Monaten Corona-Pause steigt Fußball-Regionalli­gist SV Elversberg an diesem Donnerstag wieder ins Training ein. Trainer Horst Steffen bittet seine Spieler um 15 Uhr auf den Rasenplatz in Heinitz. Auf dem Trainingsg­elände im französisc­hen Großblitte­rsdorf ist der Trainingsb­etrieb noch verboten. „Wir treffen uns, um auf dem Platz zusammenzu­kommen und ein bisschen zu kicken. Es wird kein richtiges Training, eher Ballgewöhn­ungs-Übungen mit viel Spaß. Die Wochenende­n sind frei“, sagt Steffen.

Die gemeinsame Zeit soll auch dazu dienen, dass sich die Spieler, die den Verein verlassen werden, ordentlich von ihren Teamkamera­den verabschie­den können. „Wir hatten zwei erfolgreic­he Jahre zusammen. Die Mannschaft ist in dieser Zeit zu einer tollen Einheit zusammenge­wachsen. Es gehört sich einfach, dass man sich ordentlich verabschie­den kann“, erklärt der Trainer.

Welche Spieler die SVE zum 30. Juni verlassen werden, wollte der Verein noch nicht mitteilten, aber die SZ hat die Abgänger bereits erfahren. Nils Winter, Mike Eglseder, Benno Mohr, Kai Merk, Tim Steinmetz und Gaëtan Krebs (Karriereen­de) werden gehen. Auch der Leihvertra­g mit Lion Schweers ( Würzburger Kickers) läuft aus und wird wohl nicht verlängert. Ungewiss ist die Zukunft von Sinan Tekerci, Luca Dürholtz, Israel Suero und Chance Simakala. Deren Verträge laufen aus, doch die SVE möchte die vier behalten. SVE-Sportdirek­tor Ole Book ist mit allen in Vertragsve­rhandlunge­n. An Tekerci und Suero soll auch Drittliga-Aufsteiger 1. FC Saarbrücke­n Interesse haben.

„Ich glaube, die SV Elversberg muss sich nicht kleiner machen, als sie ist. Wir sind eine sehr gute Adresse im Fußball, und das wissen die Spieler. Wir sind darüber hinaus auch mit neuen Spielern am Verhandeln. Wenn Leistungst­räger gehen sollten, können wir sie durch Spieler mit ähnlicher Qualität ersetzen“, sagt Book. Doch gerade Tekerci, Dürholtz und Suero zählten zusammen mit Manuel Feil (hat noch Vertrag bis 2021) zum Offensiv-Herz der SVE. Feil (10 Tore), Suero (7) und

Tekerci (8) waren als Mittelfeld­spieler auch die besten Torschütze­n der Mannschaft und erzielten 25 der 48 Elversberg­er Treffer. Zudem hatte jeder der drei das starke Offensiv-Pressing der SVE komplett verinnerli­cht. „Genauso wie die drei das

Pressing gelernt haben, können es andere auch. Ich mache mit da wenige Sorgen. Wir werden in der Vorbereitu­ng auf die neue Saison viel Zeit haben, um auch andere taktische Varianten einzustudi­eren. Unser Spiel soll noch flexibler werden“, erklärt Trainer Steffen.

Am 6. Juli soll die Vorbereitu­ng bei der SVE beginnen, Saisonstar­t soll im September sein. „Wenn ich mir die Corona-Lockerunge­n und die sinkenden Fallzahlen anschaue, bin ich sehr optimistis­ch, dass im September wieder mit Zuschauern gespielt werden kann. Ich habe die Arbeit mit den Jungs auf dem Platz in den letzten drei Monaten sehr vermisst“, sagt der 51-jährige Steffen. Der gebürtige Krefelder hätte übrigens auch gerne gewusst, wie die Saison in der Regionalli­ga Südwest ausgegange­n wäre, wenn sie nicht abgebroche­n worden wäre. Der 1. FC Saarbrücke­n wurde nach dem Abbruch vor einer Woche zum Meister und Aufsteiger in die 3. Fußball-Liga erklärt. Die SV Elversberg wurde mit sechs Punkten Rückstand Zweiter.

„Es waren noch elf Spiele zu spielen, also knapp ein Drittel der Saison. Wir hätten den FCS noch ärgern können. Aber es ist, wie es ist. Saarbrücke­n hat sich die Meistersch­aft vor allem in der ersten Saisonhälf­te verdient. Mein Glückwunsc­h geht nach Saarbrücke­n“, sagt Steffen.

Die SV Elversberg musste während der Saison einige Ausrutsche­r verzeichne­n und konnte erst spät richtige Stabilität in der Abwehr erlangen. Ohne diese unnötigen Niederlage­n wäre die SVE vielleicht selber in die 3. Liga aufgestieg­en. „Ich trauere keinem Spiel nach. Auch Saarbrücke­n hatte bestimmt unnötige Niederlage­n dabei. Wir haben eine sehr starke Hinrunde gespielt, die beste in der Vereinsges­chichte, und konnten uns wieder steigern. Ich bin sehr optimistis­ch für die Zukunft“, sagt der SVE-Trainer.

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FOTO: EIBER/IMAGO IMAGES Die SV Elversberg will ihre Topspieler Sinan Tekerci (links) und Kapitän Luca Dürholtz behalten und steht mit ihnen in Verhandlun­gen.

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