Ex-Ministerin mit Alu-Hut
Horst Seehofer, Ex-Gesundheitsminister, Ex-Ministerpräsident, Ex-Parteichef, erwähnt gerne, wie lange er schon im Geschäft ist. Ihn kann also nichts mehr schocken
– es sei denn, es geht um einen CSU-Parteifreund. Wie Peter Ramsauer. Der Ex-Verkehrsminister, den die Bedeutungslosigkeit quält, hatte behauptet, die Pkw-Maut sei von Seehofer und der Kanzlerin absichtlich gegen die europäische Wand gefahren worden. Darauf Seehofer am Donnerstag vor dem Maut-Ausschuss: „Da bleibt mir die Spucke weg.“Passiert selten.
Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft ab dem 1. Juli kommt als „Möbiusband“daher, also als geometrische Figur. Bei der Fläche, die nur eine Kante und eine Seite hat, kann man nicht zwischen unten und oben oder zwischen innen und außen unterscheiden. Benannt ist sie nach dem deutschen Mathematiker August Ferdinand Möbius. Das Logo präsentierte jetzt Regierungssprecher Steffen Seibert. Das Motiv sei in „Gesprächen, Unterhaltungen und durch Meinungsaustausch in der Bundesregierung entstanden“, so Seibert. Respekt. Dann schob er nach, umgesetzt worden sei es aber von einer Agentur. Also doch wie immer.
Renate Künast, frühere Agrarministerin, ist im Bundestag unter die Verschwörungstheoretiker gegangen. So lautete der Vorwurf nach einer Rede der Grünen am Donnerstag. Künast hatte beim Thema Ernährungspolitik und Corona erklärt: „Der Grund für diese Pandemie war die falsche Art und Weise, wie wir unsere Nahrungsmittel produzieren, Landwirtschaft betreiben und dabei mit unserer Umwelt umgehen.“Belegt ist das nicht. Unter den Alu-Hut passt die steile These daher allemal.
Manuela Schwesig, zum Glück von ihrer Krebserkrankung genesene Ministerpräsidentin, wird jetzt öfter auf ihre kurzen Haare angesprochen. Eine Folge der Therapie. Die SPD-Frau und Regierungschefin in Mecklenburg-Vorpommern nimmt diesen Umstand eher mit Humor. In dieser Woche kommentierte sie eine Frage danach lachend so: „Da sage ich: Das war jetzt wenig Aufwand für viel positives Feedback.“