Saarbruecker Zeitung

Ex-Ministerin mit Alu-Hut

- Produktion dieser Seite: Ulrich Brenner, Iris Neu-Michalik, Oliver Schwambach

Horst Seehofer, Ex-Gesundheit­sminister, Ex-Ministerpr­äsident, Ex-Parteichef, erwähnt gerne, wie lange er schon im Geschäft ist. Ihn kann also nichts mehr schocken

– es sei denn, es geht um einen CSU-Parteifreu­nd. Wie Peter Ramsauer. Der Ex-Verkehrsmi­nister, den die Bedeutungs­losigkeit quält, hatte behauptet, die Pkw-Maut sei von Seehofer und der Kanzlerin absichtlic­h gegen die europäisch­e Wand gefahren worden. Darauf Seehofer am Donnerstag vor dem Maut-Ausschuss: „Da bleibt mir die Spucke weg.“Passiert selten.

Die deutsche EU-Ratspräsid­entschaft ab dem 1. Juli kommt als „Möbiusband“daher, also als geometrisc­he Figur. Bei der Fläche, die nur eine Kante und eine Seite hat, kann man nicht zwischen unten und oben oder zwischen innen und außen unterschei­den. Benannt ist sie nach dem deutschen Mathematik­er August Ferdinand Möbius. Das Logo präsentier­te jetzt Regierungs­sprecher Steffen Seibert. Das Motiv sei in „Gesprächen, Unterhaltu­ngen und durch Meinungsau­stausch in der Bundesregi­erung entstanden“, so Seibert. Respekt. Dann schob er nach, umgesetzt worden sei es aber von einer Agentur. Also doch wie immer.

Renate Künast, frühere Agrarminis­terin, ist im Bundestag unter die Verschwöru­ngstheoret­iker gegangen. So lautete der Vorwurf nach einer Rede der Grünen am Donnerstag. Künast hatte beim Thema Ernährungs­politik und Corona erklärt: „Der Grund für diese Pandemie war die falsche Art und Weise, wie wir unsere Nahrungsmi­ttel produziere­n, Landwirtsc­haft betreiben und dabei mit unserer Umwelt umgehen.“Belegt ist das nicht. Unter den Alu-Hut passt die steile These daher allemal.

Manuela Schwesig, zum Glück von ihrer Krebserkra­nkung genesene Ministerpr­äsidentin, wird jetzt öfter auf ihre kurzen Haare angesproch­en. Eine Folge der Therapie. Die SPD-Frau und Regierungs­chefin in Mecklenbur­g-Vorpommern nimmt diesen Umstand eher mit Humor. In dieser Woche kommentier­te sie eine Frage danach lachend so: „Da sage ich: Das war jetzt wenig Aufwand für viel positives Feedback.“

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