„Für rot bitte blinken, für schwarz hupen“
Zauberer Maxim Maurice und Bauchredner Frank Lorenz begeisterten bei ihrem ersten Auto-Varieté-Auftritt in Webenheim.
In seinen Shows nimmt die Interaktion mit dem Publikum normalerweise einen wichtigen Teil ein. Doch bei seinem Auto-Varieté-Auftritt auf dem Bauernfestgelände in Blieskastel-Webenheim musste Maxim Maurice improvisieren: „Wenn sie eine rote Karten wollen, blinken sie – wenn sie eine schwarze wollen, dann hupen sie bitte“, erklärte er einem Herrn im
BMW vor der Bühne. Treffsicher sagte der Saarlouiser Zauberer voraus, welche Spielkarte sich sein Proband ausgesucht hat. Und dafür erntete er ein lautes Hupkonzert der rund 130 Autos und ihrer Insassen.
„Das ist heute eine Premiere für uns und für alle eine neue Erfahrung“, verriet Maxim Maurice vor der Show. Bei der Auswahl der Illusionen habe er die besonderen Gegebenheiten berücksichtigen müssen. Doch schnell merkte er in seinem zweistündigen Programm, dass sein Vorhaben funktionierte. Mal ließ er seine Assistentin und Ehefrau Jennifer schweben, mal zerteilte er sie oder wechselte in Sekundenschnelle mit ihr die Plätze. Auch kleinere Tricks wurden für sein Publikum gut erkennbar auf der Großbild-Leinwand übertragen. So holte Maurice immer neue Würfel aus einem Kasten und seine Frau zerriss eine Saarbrücker Zeitung, die plötzlich wieder eins war. Für sie war es an diesem Tag übrigens der letzte Auftritt vor ihrer Babypause.
Auch Bauchredner Frank Lorenz, der sich mit dem Zauberer die Bühne teilte, war im Saarland schon häufiger aufgetreten. Der Abend war jedoch für den Idar-Obersteiner ebenfalls „eine spannende Geschichte“in seiner 20-jährigen Karriere. Zumal er nicht nur zum ersten Mal in einem Auto-Varieté spielte, sondern auch die Premiere einer neuen Figur in Gestalt von Peter Maffay feierte. Lorenz sang, ohne dass das Publikum selbst auf der riesigen Leinwand kaum seine Lippenbewegungen sah, die Hits des Rockmusikers wie „Ich wollte nie erwachsen sein“und bekannte: „Ich bin Baujahr 67 und spiele immer noch mit Puppen.“Und dafür musste er böse Kommentare seines Affens Charly einstecken. Das Publikum lachte – pardon hupte lautstark mit.
Maurice zog mit seiner Show viele Fans aus der ganzen Region an. Zu ihnen gehörte die sechsjährige Emily Elsen aus Beckingen, die seit dem vergangenen Herbst zu den Tanzschülern seiner Frau Jennifer gehört: „Das will ich später auch mal machen“, freute sie sich. Sarah und Ben Tschernich reisten sogar aus der Vulkaneifel an, um die beiden live zu erleben: „Wir haben sie auf einer „Aida“-Kreuzfahrt in der Karibik kennen gelernt, wo sie als Gastkünstler aufgetreten sind, und uns angefreundet“, sagte das Pärchen. Auch der neunjährige Nick Schäfner aus Pirmasens ist großer Fan der Saarlouiser: „Ich bin stolz, solche Superstars zu kennen“, war er hin und weg.
Nach zahlreichen Film-Vorführungen,
„Ich bin von der Resonanz positiv überrascht.“
Tom Lorenz
Organisator der Auto-Kino-Reihe
mehreren Live-Konzerten, dem Varieté-Abend sowie einer Comedy-Nacht ging am Wochenende der erste Monat der Autokino-Reihe in Blieskastel zu Ende. Organisator Tom Schwarz hat die Veranstaltungen in nur rund zehn Tagen realisiert und das Programm von Woche zu Woche geplant: „Gerade am Anfang war ich von der Resonanz positiv überrascht“, blickt er zurück. Die verschiedenen Angebote seien im Großen und Ganzen alle gut angenommen worden. Mit knapp 300 Autos habe der Auftritt von Ballermann-Sängerin Mia Julia aber am besten funktioniert. Das Bauernfestgelände sei eine tolle Location. Deshalb überlegt Schwarz, nach Corona dort vielleicht weitere Veranstaltungen zu organisieren. Doch zuvor ist am vergangenen Wochenende nun auch die „SR 1 Autokino und -konzerte“-Reihe in Völklingen gestartet.