Saarbruecker Zeitung

Bittencour­t schenkt dem SV Werder neue Hoffnung

Bremen kämpft sich mit einer Miniserie wieder heran. Der Verbleib in der Fußball-Bundesliga scheint wieder möglich.

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(dpa) Punkte gegen den Abstieg, Argumente für Florian Kohfeldt – angesichts der Miniserie von sieben Zählern aus drei Spielen fühlt sich Werder Bremen darin bestätigt, im Abstiegska­mpf der Fußball-Bundesliga an seinem Trainer festgehalt­en zu haben. „Wir haben uns gegen diesen Druck zur Wehr gesetzt und sind jetzt alle zusammen als Club ein Stück weit belohnt worden“, sagte Aufsichtsr­atschef Marco Bode nach dem 1:0-Sieg beim FC Schalke 04.

Den Rückstand auf den rettenden Rang 15 hat Werder mit dem verdienten Erfolg am Samstag bei schwachen Schalkern auf drei Zähler verkürzt. Zum Relegation­srang 16, den Fortuna Düsseldorf belegt, sind es nur noch zwei Zähler. Und das Wichtigste: Der vor wenigen Wochen scheinbar abgeschlag­ene Weser-Club hat die Rettung wegen des Nachholspi­els gegen Eintracht Frankfurt am Mittwoch (20.30 Uhr/ Sky) wieder in eigener Hand.

Der unverkennb­are Aufschwung mit dem Sieg in Freiburg (1:0), dem torlosen Remis gegen den Champions-League-Anwärter Mönchengla­dbach sowie dem über weite Strecken guten Auftritt auf Schalke kann die Verantwort­lichen aber nicht dazu verleiten, sich nun entspannt zurückzule­hnen. „Das war ein ganz wichtiger und auch verdienter Auswärtssi­eg. Aber wenn man die Tabelle anschaut, sieht man, wie nötig das war. Wir sind noch immer hinten dran“, warnte Kohfeldt. Das Einzige, was ihn umtreibe, sei der nächste Gegner und der Klassenver­bleib als übergeordn­etes Ziel, betonte der Coach: „Wir haben keinerlei Zeit, uns jetzt zu freuen. Wir haben noch sechs Endspiele. Wir müssen fokussiert bleiben.“

Schon wenige Minuten nach dem Erfolg auf Schalke, den Leonardo Bittencour­t in der 32. Minute mit einem herrlichen Schlenzer in das von Alexander Nübel gehütete Tor herausgesc­hossen hatte, galten Kohfeldts Gedanken dem Heimspiel gegen die Frankfurte­r: „Die haben in Wolfsburg gewonnen. Das ist eine gute Bundesliga-Mannschaft.“

Auch Bode warnte vor zu großem Optimismus. „Wir haben noch nichts erreicht, deswegen bin ich auch weit weg davon zu denken, das wird schon.“Die von außen herangetra­gene Kritik an Kohfeldt, insbesonde­re nach dem 1:4 gegen Bayer Leverkusen im ersten Geisterspi­el nach der Corona-Pause, habe alle im Verein weiter zusammenge­schweißt. „Das trifft uns schon, wenn so kritisiert wird, das ist gar keine Frage“, räumte Bode ein. Sogar Werder-Idol Rune Bratseth hatte vor Wochen die Trennung von Kohfeldt gefordert. „Er rudert da nicht zurück in Sachen sportliche­r Kritik. Aber ihm tut es sehr leid, dass er das an Florian Kohfeldt festgemach­t hat, und das würde er so nicht wiederhole­n“, berichtete Bode von einem Gespräch mit dem Norweger.

Einer der jüngsten Gewinner ist neben dem 37 Jahre alten Trainer, der mit seiner positiven Art vorangeht, auch Mittelfeld­spieler Bittencour­t. Der Torschütze, der schon in Freiburg das Siegtor markiert hatte, ist ein Erfolgsgar­ant der vergangene­n Wochen. Nach der Pause musste der 26-Jährige wegen einer Verletzung in der Kabine bleiben. „Was ihn ausmacht, ist, dass er seine persönlich­en Interessen total zurückstel­lt. Diese Mentalität brauchen wir, die hat Leo vorgelebt“, lobte Kohfeldt seinen Matchwinne­r: „Ich hoffe, dass er nicht zu schwer verletzt ist. Es sieht aber nicht so aus.“

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FOTO: THISSEN/DPA Der Bremer Leonardo Bittencour­t feiert seinen für den Verein so enorm wichtigen Siegtreffe­r in der Partie beim FC Schalke 04.

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