FC Homburg steht vor einigen Problemen
Fußball-Regionalligist FC Homburg kann nach dem Saisonabbruch endlich in die Planungen für die kommende Saison einsteigen. Dabei wartet viel Arbeit auf Vereinschef Herbert Eder und Sportmanager Michael Berndt.
Bei den Planungen für die kommende Saison steht Fußball-Regionalligist FC Homburg vor einer Gleichung mit einigen Unbekannten. So steht die Höhe des Etats noch nicht fest. Gute Nachrichten gibt es in Sachen Waldstadion.
Nach dem Corona-bedingten Abbruch der Fußball-Regionalliga-Saison vergangene Woche hat der FC Homburg am Freitag vor Pfingsten seine Spieler in die Sommerpause geschickt. Wie lange diese andauern wird, ist noch nicht abzusehen. Dass der Saisonstart aufgrund des unabsehbaren weiteren Verlaufs der Pandemie noch offen bleiben muss, liegt in der Natur der Sache.
Dass die Entscheidung, die Saison abzubrechen, so lange gedauert hat, ärgert Herbert Eder dagegen. „Ich bin über die Art und Weise, wie lange sich das hingezogen hat, nicht begeistert. Es war schon im April abzusehen, dass es nicht weitergehen wird. Ich hätte mir eine schnellere Lösung gewünscht, damit wir Planungssicherheit haben“, wettert der Vorstandsvorsitzende des FCH.
Eder hätte sich „gewünscht, dass auch eine Abstiegsregelung gefunden worden wäre“, da eine mögliche Aufstockung der Regionalliga auf 22 Vereine zu bis zu 50 Saisonspielen führen könne. „Das führt zu mehr Auswärtsspielen, die Kosten verursachen. Außerdem erhalten die Spieler neben dem Grundgehalt auch Punkt- und Einsatzprämien, was bei einer erhöhten Anzahl von Spielen für die Vereine zu einer zusätzlichen finanziellen Belastung wird“, erklärt der Vereinschef seine Bedenken, dass kein Verein aus der Regionalliga Südwest absteigt, aber Absteiger aus der 3. Liga und Aufsteiger aus der Oberliga hinzukommen können. „Wir werden mit einigen Ungewissheiten arbeiten müssen. Aber die finanziellen Mittel werden mit Sicherheit nicht größer
Herbert Eder
werden. Wir werden den Einsatz der Ressourcen neu ausrichten müssen“, sagt Eder.
Auch mit Blick auf die Kaderplanung ist die wichtigste Frage in Homburg, wie das Engagement von Hauptsponsor Dr. Theiss Naturwaren in der kommenden Saison ausfallen wird. Nachdem nach SZ-Informationen bereits eine schmerzhafte Absenkung von 30 Prozent im Spiel war, soll in dieser Woche noch einmal verhandelt werden. Erst danach können Trainer Jürgen Luginger und Sportmanager Michael Berndt in die konkreten Planungen für einen neuen Kader einsteigen.
„Vor dem Hintergrund der vielen
Unbekannten ist die Kaderplanung natürlich eine schwierige Aufgabe“, sagt Berndt. Zumal der Verein auch sportlich an großen Rädern zu drehen hat. Mit dem zu Viktoria Berlin gewechselten Christopher Theisen und Abwehrchef Kevin Maek (verletzungsbedingtes Karriereende) verliert der FCH in der Offensive und in der Defensive seine wichtigsten Akteure. Außenverteidiger Maurice Neubauer, dem höherklassige Angebote
vorliegen dürften, wird kaum zu halten sein. Während bei Thomas Steinherr, dessen (überdurchschnittlich dotierter) Vertrag Ende Juni ausläuft, die Zeichen auf Abschied stehen, muss bei den ebenfalls am Ende ihrer Verträge stehenden Ihab Darwiche, Jan Eichmann und Loris Weiss abgewartet werden.
Ob Daniel di Gregorio über sein Vertragsende Ende Juni hinaus in Homburg bleiben wird, steht in den Sternen. „Wir wollen Daniel halten“, stellt Berndt klar – wohl wissend, dass der Mittelfeldmann neben den finanziellen Fragen ein klares Bekenntnis des Vereins zu einem möglichen Aufstieg in die 3. Liga verlangt. Nachdem der FCH wegen der Unzulänglichkeiten des Waldstadions für eine Nutzung in der 3. Liga keinen entsprechenden Lizenzantrag gestellt hatte, sieht Eder jetzt Bewegung in die Sache kommen. „Die Stadt hat beschlossen, Geld für die Modernisierung des Stadions zur Verfügung zu stellen – wenn das Land die versprochenen drei Millionen bringt. Dazu müssten wir auch noch was beisteuern“, sagt Eder.
Der Vereinschef hofft zudem darauf, dass der DFB aufgrund der Corona-Krise seine Lizenzauflagen für die 3. Liga etwas lockert. „Letztes Jahr war es in Stein gemeißelt, dass das Stadion nicht der saarländischen Versammlungsstätten-Verordnung entspricht. Ich denke, dass sich das ändern wird. Ich gehe davon aus, dass, sollten wir nächste Saison die Chance zum Aufstieg haben, das auch in Homburg umgesetzt wird“, sagt Eder.
„Die finanziellen Mittel werden mit Sicherheit nicht größer werden. Wir werden den Einsatz der Ressourcen neu ausrichten müssen.“
Vereinschef des FC Homburg, über die Planungen für die kommende Saison