Hamiltons Rekordjagd beginnt Anfang Juli
Saisonstart der Formel 1 in Österreich ist offiziell bestätigt, ebenso weitere sieben Rennen in Europa.
(dpa) Binnen fünf Monaten will die Formel 1 den Weltmeister des Corona-Jahres 2020 im Eiltempo küren – und die Etappen der Europa-Tour stehen dafür jetzt fest. Die Königsklasse des Motorsports veröffentlichte am Dienstag den Not-Kalender für die ersten acht Rennen auf dem alten Kontinent. Wie nach der Freigabe durch das österreichische Gesundheitsministerium erwartet, startet die Rekordmission von Lewis Hamilton mit einem Grand-Prix-Doppelpack vor Geisterkulisse am 5. und 12. Juli in Spielberg.
„In den vergangenen Wochen haben wir unermüdlich mit allen unseren Partnern gearbeitet, der Fia und den Teams, um einen Kalender für den Beginn zu erstellen, der es uns ermöglicht, unter Bedingungen zu starten, die so sicher wie möglich sind“, sagte Geschäftsführer Chase Carey in der Mitteilung. Insgesamt wollen die Formel-1-Macher 15 bis 18 Rennen in diesem Jahr über die Bühne bringen – 22 waren es im ursprünglichen Kalender gewesen.
Deutschland bleibt mit dem Hockenheimring nach aktueller Planung zunächst draußen, als möglicher Ersatz wird der Kurs in Nordbaden aber weiter gehandelt. Acht Rennen müssen es laut Reglement mindestens sein, um am Ende einen Weltmeister küren zu dürfen. Bei weniger als 15 Rennen würden die TV-Einnahmen reduziert.
Sollte Hamilton im Mercedes am Ende wieder als Champion feststehen, würde der 35 Jahre alte Brite den lange für unerreichbar gehaltenen Rekord von Michael Schumacher (51) mit sieben Titeln einstellen. Um nach Siegen auch in diesem Jahr mit dem Deutschen gleichzuziehen, müsste Hamilton sieben Rennen gewinnen. Theoretisch kann das auch schon Ende August auf der Europa-Tournee soweit sein.
Nach dem Auftakt in der Steiermark kommt es am 19. Juli auf dem Hungaroring bei Budapest zum dritten Rennen an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden, ehe Hamilton am 2. und 9. August in seiner britischen Heimat antritt. Für den Formel-1-Tross macht die Regierung des Königreichs Medienberichten zufolge eine Ausnahme und sieht von der zweiwöchigen Selbstisolation bei der Einreise ab. Von Silverstone werden Piloten und Material umgehend an den Circuit de Catalunya-Barcelona gebracht. Am 16. August wird dort der Große Preis von Spanien nachgeholt und damit der zweite Dreierpack beendet.
Wie auch im eigentlichen Renn-Kalender geplant, wird am 30. August im belgischen Spa-Francorchamps gefahren, am 6. September bleibt es beim Ferrari-Heimrennen in Monza. Die Verantwortlichen dort planen vorerst auch noch mit einem Geisterrennen. Wie es nach Monza in Übersee weitergeht, steht noch nicht fest.
Dass die Formel 1 wieder durchstarten darf, liegt auch am vorgelegten Sicherheits- und Hygienekonzept. Jeder Rennstall ist in einem separaten Hotel untergebracht. Die sonst üblichen Motorhomes, die vor allem an den Europa-Strecken aufgebaut werden, soll es nicht geben. Vor der Einreise müssen sich Fahrer und das restliche Personal auf das Sars-CoV-2 testen lassen. „Wir müssen eine Umwelt schaffen, die selbst eine kleine Blase der Isolation ist“, hatte Formel-1-Direktor Ross Brawn erklärt.