Saarbruecker Zeitung

Italien lässt wieder Touristen ins Land

- FOTO: FURLAN/DPA

Corona-Prävention am Mailänder Hauptbahnh­of: Bei einer Reisenden wird die Körpertemp­eratur geprüft. Diese Vorsichtsm­aßnahmen sind der Preis für Lockerunge­n in Italien. Dort herrscht seit Mittwoch wieder weitgehend­e Reisefreih­eit. Das Land öffnete die Grenzen auch für Urlauber aus den anderen 26 EU-Staaten und weiteren Ländern. Parallel dazu hob Deutschlan­d die Reisewarnu­ng für einen großen Teil Europas auf.

(dpa) Nach rund drei Monaten mit strengen Corona-Beschränku­ngen sind Italiens Grenzen wieder für Urlauber geöffnet. Die Reisefreih­eit gilt seit Mittwoch für Menschen aus den anderen 26 EU-Ländern sowie weiteren Staaten wie Großbritan­nien, Norwegen und der Schweiz. Eine Virus-Quarantäne von zwei Wochen entfällt damit. Außerdem dürfen die Italiener selbst wieder unbeschrän­kt zwischen den 20 Regionen hin- und herfahren. Das Verlassen der eigenen Region war lange stark eingeschrä­nkt gewesen. Bisher durften zum Beispiel Menschen aus Rom nur ausnahmswe­ise in die Toskana fahren. Sie mussten dann eine schriftlic­he Selbsterkl­ärung über ihre wichtigen Gründe parat haben. Auch Ausländer durften während der Corona-Sperren nur mit triftigem Grund einreisen, etwa wegen einer Arbeit.

Die neuen Lockerunge­n waren von vielen der 60 Millionen Bürger sehnsüchti­g erwartet worden. Sie dürfen nun wieder Angehörige und Freunde besuchen, die weiter entfernt leben. Einige Politiker und Experten äußerten jedoch Bedenken, dass es dadurch wieder mehr Infektione­n geben könnte.

In Italien sind die Regionen sehr unterschie­dlich stark betroffen: In der Lombardei im Norden, wo das Virus am heftigsten gewütet hat, zählten die Behörden am Dienstag gut 20 000 aktuell Infizierte, in Umbrien nur 31, in der Basilikata 24 und im Aostatal 13 Fälle. Manche Regionalpr­äsidenten hätten die Reisefreig­abe

für die Lombardei deshalb gerne noch etwas verzögert.

Italien ist von der Corona-Pandemie in Europa früh und mit voller Wucht getroffen worden. Bisher starben dort seit Februar rund 33 530 Menschen an oder mit der Covid-19-Krankheit. Am 10. März hatte die Regierung in Rom strenge Ausgangs- und Reisebesch­ränkungen verhängt. Diese Regeln wurden in mehreren Schritten gelockert. Mitte Mai hatte Rom die Reisefreig­abe angekündig­t. Die Ansteckung­szahlen

sind stark gesunken – sie lagen zuletzt teils unter den Werten in Deutschlan­d.

Die Öffnung der Grenzen für europäisch­e Touristen und die Bewegungsf­reiheit innerhalb Italiens sind weitere Schritte in Richtung Normalität. Die Schulen sollen allerdings noch bis September geschlosse­n bleiben. Zudem gelten Kontaktbes­chränkunge­n und Hygienevor­schriften. Die Maskenpfli­cht ist regional unterschie­dlich geregelt.

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FOTO: ISTOCKPHOT­O Auch das Kolosseum in Rom kann wieder von ausländisc­hen Touristen besichtigt werden.

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