Saarbruecker Zeitung

Land will Jugendherb­ergen helfen

- VON DANIEL KIRCH

Die saarländis­chen Jugendherb­ergen in Dreisbach, Weiskirche­n, Tholey, Saarbrücke­n und Homburg können angesichts tausender stornierte­r Übernachtu­ngen in der Corona-Krise bald finanziell­e Hilfen des Landes beantragen. Sozialmini­sterin Monika Bachmann (CDU) kündigte einen Schutzschi­rm für die fünf Einrichtun­gen sowie die drei Naturfreun­dehäuser mit Übernachtu­ngsmöglich­keiten in Kirkel, Völklingen und Ludweiler an.

Die Jugendherb­ergen wurden im März auf Anordnung der Landesregi­erung geschlosse­n und dürfen seit 18. Mai unter strengen Hygiene-Vorkehrung­en wieder öffnen. Allerdings finden derzeit keine Klassenfah­rten statt – diese sind eine wichtige Einnahmequ­elle für die Häuser.

Ein Konzept für die Finanzhilf­en nach dem Vorbild von Rheinland-Pfalz will Sozialmini­sterin Bachmann demnächst dem Kabinett

vorlegen. Für Donnerstag ist eine Telefonsch­altkonfere­nz mit den Betreibern der Einrichtun­gen geplant. „Die Träger bangen um ihre Existenz“, sagte Bachmann.

Pro Jugendherb­erge will das Ministeriu­m maximal 50 000 Euro auszahlen, pro Naturfreun­dehaus bis zu 10 000 Euro. Voraussetz­ung sei aber, dass die Einrichtun­gen glaubhaft erklären könnten, dass sie nur so ihren Betrieb fortführen können, sagte Bachmann auf Nachfrage.

Ministerin Bachmann erklärte, die saarländis­chen Jugendherb­ergen und Naturfreun­dehäuser seien Orte für Familien, Kinder und Jugendlich­e, an denen sie viele wertvolle Erfahrunge­n sammeln könnten und an die viele schöne Erinnerung­en hätten. Mit dem Hilfsprogr­amm wolle das Ministeriu­m insbesonde­re die Infrastruk­tur sichern, die für junge Menschen, aber auch für Familien von großer Bedeutung sei. Die angebotene­n Freizeiten und Ferienfrei­zeiten sowie die Maßnahmen des internatio­nalen Jugendaust­auschs sollten erhalten werden.

Der Dachverban­d der Jugendherb­ergen hatte zuvor einen Hilferuf an die saarländis­che Landespoli­tik gesandt: „Der Rettungssc­hirm muss kommen“, forderte der Vorsitzend­e Jacob Geditz, „ansonsten lassen sich die Jugendherb­ergen im Saarland nicht halten.“

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FOTO: B&K Die Jugendherb­erge in Tholey ist eine von fünf solcher Einrichtun­gen im Saarland.

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