Land will Jugendherbergen helfen
Die saarländischen Jugendherbergen in Dreisbach, Weiskirchen, Tholey, Saarbrücken und Homburg können angesichts tausender stornierter Übernachtungen in der Corona-Krise bald finanzielle Hilfen des Landes beantragen. Sozialministerin Monika Bachmann (CDU) kündigte einen Schutzschirm für die fünf Einrichtungen sowie die drei Naturfreundehäuser mit Übernachtungsmöglichkeiten in Kirkel, Völklingen und Ludweiler an.
Die Jugendherbergen wurden im März auf Anordnung der Landesregierung geschlossen und dürfen seit 18. Mai unter strengen Hygiene-Vorkehrungen wieder öffnen. Allerdings finden derzeit keine Klassenfahrten statt – diese sind eine wichtige Einnahmequelle für die Häuser.
Ein Konzept für die Finanzhilfen nach dem Vorbild von Rheinland-Pfalz will Sozialministerin Bachmann demnächst dem Kabinett
vorlegen. Für Donnerstag ist eine Telefonschaltkonferenz mit den Betreibern der Einrichtungen geplant. „Die Träger bangen um ihre Existenz“, sagte Bachmann.
Pro Jugendherberge will das Ministerium maximal 50 000 Euro auszahlen, pro Naturfreundehaus bis zu 10 000 Euro. Voraussetzung sei aber, dass die Einrichtungen glaubhaft erklären könnten, dass sie nur so ihren Betrieb fortführen können, sagte Bachmann auf Nachfrage.
Ministerin Bachmann erklärte, die saarländischen Jugendherbergen und Naturfreundehäuser seien Orte für Familien, Kinder und Jugendliche, an denen sie viele wertvolle Erfahrungen sammeln könnten und an die viele schöne Erinnerungen hätten. Mit dem Hilfsprogramm wolle das Ministerium insbesondere die Infrastruktur sichern, die für junge Menschen, aber auch für Familien von großer Bedeutung sei. Die angebotenen Freizeiten und Ferienfreizeiten sowie die Maßnahmen des internationalen Jugendaustauschs sollten erhalten werden.
Der Dachverband der Jugendherbergen hatte zuvor einen Hilferuf an die saarländische Landespolitik gesandt: „Der Rettungsschirm muss kommen“, forderte der Vorsitzende Jacob Geditz, „ansonsten lassen sich die Jugendherbergen im Saarland nicht halten.“