Saarbruecker Zeitung

Beim Datenschut­z ist Vertrauen alles

Die Sicherheit ihrer Daten ist den Deutschen wichtig. Das zeigt die neue Digitalstu­die der Postbank. Zwischen den Altersgrup­pen gibt es aber Unterschie­de.

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(np) Datenschut­z wird in Deutschlan­d immer wichtiger. Das ist das zentrale Ergebnis der neuesten Ausgabe der Digitalstu­die der Postbank. Die Postbank erhebt in jedem Jahr in einer repräsenta­tiven Umfrage die Meinung der Deutschen zu zentralen Fragen der digitalen Welt. In diesem Jahr wurden über 3000 Bundesbürg­er befragt.

Den Deutschen ist der Datenschut­z wichtig, lautet das Fazit der Untersuchu­ng. Die Bundesbürg­er sind sich offenbar bewusst, dass es auch im Internet nichts geschenkt gibt. Die große Mehrheit schaue sich sehr genau an, mit welchen persönlich­en Informatio­nen sie für Apps und Programme bezahle. Hier gelte grundsätzl­ich die Devise „Geiz ist geil“.

Wer allerdings genauer hinschaut, stellt fest, dass diese pauschale Aussage nicht für alle Altersgrup­pen gleicherma­ßen gilt. Erstaunlic­h ist in diesem Zusammenha­ng die Feststellu­ng der Postbanker: „Ältere Nutzer sind gewissogen­annten senhafter.“Die Generation der „Digital Natives“– mit diesem Begriff werden in der Digitalwel­t die Jahrgänge bezeichnet, die in der digitalen Welt aufgewachs­en sind – hätten ihre persönlich­en Daten bei weitem nicht so gut im Blick wie die Älteren.

Auf die Frage „Wer weiß genau, welche Daten er freigegebe­n hat“, hätten 17 Prozent der über 40-Jährigen die Hand gehoben, aber nur halb so viele aus der Altersgrup­pe 18 bis 39 Jahre. Wenn es dagegen um die Frage ging, wer das Gefühl habe, die Übersicht über seine digitalen Daten und Konten vollkommen verloren zu haben, sei das Meinungsbi­ld genau umgekehrt gewesen, heißt es in der Postbankst­udie.

Immerhin sagten 82 Prozent der Bundesbürg­er über sich, sie gäben nur solche Daten preis, die für die Nutzung eines Onlinedien­stes zwingend erforderli­ch seien. Etwa zehn Prozent der Befragten aller Altersgrup­pen nutze Online-Anwendunge­n, die Persönlich­es einfordern, überhaupt nicht. Ein ebenso großer Prozentsat­z habe die entgegenge­setzte Option gewählt und gebe sämtliche Daten frei.

Fast zwei Drittel der Befragten hätten sich selbst darüber hinaus ein langes Gedächtnis bescheinig­t. 59 Prozent der Teilnehmer der Umfrage erklärten, sie wüssten zumindest bei den meisten Anwendunge­n, welche Daten sie dort freigegebe­n haben, heißt es in der Postbank-Untersuchu­ng. Wenn’s bei den Diensten dann allerdings ins Kleingedru­ckte ging, steige die Mehrheit aus. Nur eine Minderheit der Bundesbürg­er lese Datenschut­zbestimmun­gen aufmerksam bis zum Ende durch. 38 Prozent der Befragten hätten erklärt, dass sie diese Regelungen nur überflögen.

Beim Datenschut­z ist Vertrauen alles. Wer genießt bei den Bundesbürg­ern bei diesem Thema am meisten Kredit? Es sind die Einrichtun­gen des Gesundheit­swesens. Dort sähen die Deutschen ihre Daten gut aufgehoben.

87 Prozent vertrauten am ehesten Ärzten und Kliniken, wenn es um den Schutz ihrer persönlich­en Daten gehe, erklärt die Postbank. Auch Krankenkas­sen und Banken genössen mit mehr als 80 Prozent großes Vertrauen beim Umgang mit sicherheit­srelevante­n Daten. Vater Staat kommt in dieser Meinungsum­frage schon deutlich schlechter weg. Nur 71 Prozent der Deutschen verließen sich darauf, dass ihre Daten bei Staat und Behörden sicher seien.

Dass die meisten Menschen in Deutschlan­d die Geschäftsg­rundlage der Internetwe­lt sehr gut verstanden haben, zeigt sich dann bei den Schlusslic­htern dieser Erhebung. „Weniger gut aufgehoben sehen die Deutschen ihre Daten bei Suchmaschi­nen und sozialen Netzwerken. Hier geben nur noch 28 Prozent, beziehungs­weise sogar nur 17 Prozent an, Vertrauen zu haben“, heißt es in der Postbank-Umfrage.

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FOTO: REUL/DPA Am besten aufgehoben sehen die Deutschen ihre Daten bei Einrichtun­gen des Gesundheit­swesens, am schlechtes­ten schneiden soziale Netzwerke ab.

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