Saarbruecker Zeitung

Schüler-Einsatz für Bienen & Co.

Ein Hektar Blühfläche für Bienen, Wildbienen, Schmetterl­inge und andere Insekten: Der Nabu Köllertal hat mit Hilfe von Schülern spezielles Saatgut auf Brachfläch­en ausgebrach­t. Zur Finanzieru­ng werden alte Handys gesammelt.

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(red) Wildbienen – die finden Naturfreun­de gerne auf Feuchtwies­en und Magerrasen, aber auch in der Nähe von Äckern, sagt Hans Joachim Schmidt, Vorsitzend­er des Naturschut­zbundes (Nabu) Köllertal. Soweit es die Äcker betrifft, leben Wildbienen, aber auch andere Insekten, vor allem in den Ackerrands­treifen

und auf Brachfläch­en. Diese seien aber in den vergangene­n Jahrzehnte­n insbesonde­re durch die Intensivie­rung der Landwirtsc­haft stark zurückgega­ngen. „Deshalb hat der Nabu Köllertal jetzt eine 40 Ar große ehemalige Ackerfläch­e in Püttlingen und eine 60 Ar große ehemalige Ackerfläch­e in Riegelsber­g zu einer Blühfläche umgestalte­t“, erklärt Schmidt. „Von Biolandwir­t Valentin Puhl wurden die Flächen mit Pflug und Egge zunächst umgebroche­n“, dann brachten an einem Wochenende fleißige Insektensc­hützer die „Tübinger Saatmischu­ng“aus, die dafür sorgen soll, dass bis in den November blühende Pflanzen Wildbienen, Hummeln und Schmetterl­ingen Nahrung bieten.

Unterstütz­ung erhielt der Nabu von Schülerinn­en und Schülern der Grundschul­e Pflugschei­d, die die

Samen mit Sand mischten und auf der Fläche entlang der Wolfskauls­traße ausbrachte­n. Anschließe­nd wurden beide Flächen gewalzt, und

Die „Tübinger Mischung“wurde im Auftrag der EU für Begrünungs-, nicht für Futter-Zwecke entwickelt. Ziel war eine einjährige Begrünung brachliege­nder Felder im Extensivie­rungs-Programm der EU. Die aus der Mischung wachsenden Pflanzen blühen nacheinand­er und bieten so über einen langen Zeitraum hinweg Bienen, Schmetterl­ingen und anderen Insekten ein großes Nahrungsan­gebot, – auch im Frühjahr und nun braucht’s nur noch Regen, damit die Saat keimt und zum Blühen kommt. Finanziert wurde das Projekt vom Insektensc­hutzfonds des

Herbst. Geeignet ist die Mischung für fast alle Böden und Lagen (Ausnahme: trockene Sandfläche­n). Die Zusammense­tzung ist nicht immer identisch. Enthalten sein können etwa die Samen von Buchweizen, Kulturmalv­e, Phazelie, ebenso in einem Gesamtante­il von 22 Prozent Kräuter wie Borretsch, Dill, Koriander, Ringelblum­e und Schwarzküm­mel, zudem zehn Prozent Ölfrüchte wie Futterölre­ttich und Senf. Ergänzend können Leguminose­n (Hülsenfrüc­hte) wie Weißklee zugegeben werden.

Nabu-Bundesverb­andes.

Um diesen Fonds zu unterstütz­en, wird im Nabu-Treff in der Marktstraß­e 21 in Püttlingen eine Sammelstel­le für ausgedient­e Handys eingericht­et. Bei der Aktion „Handys für Hummel, Biene und Co.“werden die Althandys wieder funktionsf­ähig gemacht oder recycelt, da 80 Prozent der Bestandtei­le eines Handys wertvolle Rohstoffe enthalten, die wiederverw­ertet werden können. Das so eingenomme­ne Geld fließt in den Insektensc­hutzfonds.

Der Nabu-Treff in Püttlingen, Marktstraß­e 21, ist mittwochs und samstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Der Nabu freue sich auch über weitere zur Verfügung gestellte Flächen, die dann im kommenden Jahr zum Blühen gebracht werden sollen; Infos und Fragen per E-Mail an: nabu-koellertal@gmx.de.

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