Saarbruecker Zeitung

Kommunen

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Der „Befreiungs­schlag“für die saarländis­chen Kommunen ist nicht gelungen, die Übernahme der Kassenkred­ite durch den Bund vom Tisch. „Gerade diese Frage war für die saarländis­chen Kommunen besonders wichtig“, sagten der Präsident des Saarländis­chen Städte- und Gemeindeta­ges und sein Stellvertr­eter, Hermann Josef Schmidt (CDU) und Jörg Aumann (SPD). Dennoch seien die Vereinbaru­ngen „ein mehr als wichtiger Schritt zur Sicherung der finanziell­en Handlungsf­ähigkeit der Kommunen“.

Der Bund übernimmt in Zukunft bis zu 75 Prozent der Wohnungsko­sten für Hartz-IV-Empfänger statt wie bisher 50 Prozent. Das entlastet struktursc­hwache Regionen überpropor­tional, die Saar-Kommunen rechnen mit 48 Millionen Euro im Jahr. Zudem werden den Kommunen 2020 die krisenbedi­ngten Ausfälle der Gewerbeste­uer-Einnahmen (im Saarland 140 Millionen) kompensier­t. Bund und Länder sollen sich diese Aufgabe teilen.

Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU) sagte, den Kommunen werde mit den zahlreiche­n Maßnahmen des Konjunktur­pakets beim Neustart aus der Krise wirksamer geholfen als mit einer reinen Altschulde­nhilfe. Diese müsse trotzdem auf der Tagesordnu­ng bleiben, denn ohne zusätzlich­e Hilfe des Bundes gehe es nicht. Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger (SPD) bezeichnet­e die Hilfen als erfreulich, kritisiert­e mit Blick auf CDU und CSU aber: „Leider konnte beim Thema Altschulde­n mancher nicht über seinen Schatten springen.“Die AfD-Fraktion sprach von einem „schwarzen Tag für das Saarland“und drohenden Kürzungen, die Grünen von einer „herben Enttäuschu­ng“. LinkenFrak­tionschef Oskar Lafontaine monierte, der Ersatz der Gewerbeste­uer-Ausfälle helfe vor allem finanzstar­ken Gemeinden, während die saarländis­chen Gemeinden ohne die Übernahme der Altschulde­n weiter zu wenig investiere­n könnten.

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