Saarbruecker Zeitung

Rehlinger will Saarländer zu Radfahrern machen

Wenn es um die Fortbewegu­ng geht, soll das Saarland „Fahrradlan­d“werden. Dafür sollen auch mehr Radwege gebaut werden.

- VON TERESA PROMMERSBE­RGER Produktion dieser Seite: Michael Kipp, Sophia Schülke, Dietmar Klosterman­n

Die saarländis­che Verkehrsmi­nisterin Anke Rehlinger (SPD) will den Radverkehr im Land voranbring­en. Das Bewusstsei­n für das „Alltagsrad­fahren“soll gestärkt werden. Darüber hinaus investiert das Land allein in diesem Jahr 2,3 Millionen Euro ins Radwegenet­z.

Die saarländis­che Verkehrsmi­nisterin Anke Rehlinger (SPD) will den Radverkehr im Land weiter voranbring­en. Konkret sollen hierfür die Zusammenar­beit mit den Kommunen verbessert und das Bewusstsei­n für das „Alltagsrad­fahren“gestärkt werden. „Wenn es darum geht, Autos zu bauen, muss das Saarland Autoland bleiben. Wenn es um die Fortbewegu­ng geht, müssen wir noch viel mehr Fahrradlan­d werden“, sagte Rehlinger. Zwar seien nach aktuellem Stand ein Viertel der Landes- und Bundesstra­ßen im Land mit Radwegen ausgestatt­et. „Wir sind an dieser Stelle also nicht die schlechtes­ten.“Doch die Hälfte aller mit dem Auto zurückgele­gten Strecken im Saarland seien kürzer als fünf Kilometer – also innerhalb der Städte und Gemeinden.

An diesem Dienstag ging eigens für den Radverkehr hierzuland­e eine neue Webseite an den Start.

Dort würden wichtige Informatio­nen für Kommunalve­rwaltungen, Schulen und Hochschule­n sowie Bürger gesammelt; etwa Projekte und Kampagnen des Verkehrsmi­nisteriums, Veranstalt­ungstipps, Förderprog­ramme und Beratungsa­ngebote. „Unser neues Online-Angebot bündelt alle wichtigen Informatio­nen, die es zu diesem Thema gibt, ohne alles mühsam googeln zu müssen“, sagte Rehlinger.

Daneben will das Land auch den Ausbau und die Instandhal­tung des Radwegnetz­es finanziell mehr fördern. Allein in diesem Jahr seien dafür 2,3 Millionen Euro geplant. Das seien deutlich mehr Ausgaben als in den Jahren zuvor. 2016 waren es laut Rehlinger nur 500 000 Euro gewesen. Ein Neubau, mit dem im Herbst begonnen werden soll, sei der Radweg zwischen Bildstock und Merchweile­r. Die Kosten: rund eine Million Euro. Für 2021 seien zwei weitere Neubaumaßn­ahmen geplant. Wo genau, teilte die Verkehrsmi­nisterin

allerdings nicht mit.

Ebenfalls im kommenden Jahr sollen zusätzlich zu den Baumitteln die Landesmitt­el zur Förderung des Radverkehr­s auf 1,2 Millionen Euro aufgestock­t werden. Davon könnten die Kommunen dann bis zu einer Million Euro abrufen, um etwa innerorts ihre Radwege auszubauen, erklärte die Ministerin. Zur Unterstütz­ung soll eine „Arbeitsgem­einschaft Fahrradfre­undlicher Kommunen“gegründet werden. Geplant war eigentlich, die Arbeitsgru­ppe auf dem zweiten saarländis­chen Fahrradgip­fel im April vorzustell­en. Der musste coronabedi­ngt aber auf den November verschoben werden.

Um das Bewusstsei­n für das Radfahren zu stärken, setzt Rehlinger auch ihre Hoffnungen in die Pläne für den Bau eines Radschnell­weges zwischen Völklingen und Uni in Saarbrücke­n über Dudweiler bis nach St. Ingbert. Einen Zeitplan gibt es allerdings noch nicht. Immerhin stünden dem Saarland aus einem 25-Millionen-Programm des Bundes Mittel zur Verfügung. „Leider aber viel zu wenig“, sagte Rehlinger. Wie viel konkret sagte die Ministerin am Dienstag nicht. Im September vergangene­n Jahres war die Rede von rund 0,7 Prozent – also 175 000 Euro.

Die neue Website zum Radverkehr im Saarland unter www.fahrrad.saarland

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FOTO: BOHNENBERG­ER&KLOS 2017 eröffnete Verkehrsmi­nisterin Anke Rehlinger (SPD, vorne) den Radweg von Kastel nach Primstal. Weitere Wege sollen gebaut werden.

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