Rehlinger will Saarländer zu Radfahrern machen
Wenn es um die Fortbewegung geht, soll das Saarland „Fahrradland“werden. Dafür sollen auch mehr Radwege gebaut werden.
Die saarländische Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) will den Radverkehr im Land voranbringen. Das Bewusstsein für das „Alltagsradfahren“soll gestärkt werden. Darüber hinaus investiert das Land allein in diesem Jahr 2,3 Millionen Euro ins Radwegenetz.
Die saarländische Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) will den Radverkehr im Land weiter voranbringen. Konkret sollen hierfür die Zusammenarbeit mit den Kommunen verbessert und das Bewusstsein für das „Alltagsradfahren“gestärkt werden. „Wenn es darum geht, Autos zu bauen, muss das Saarland Autoland bleiben. Wenn es um die Fortbewegung geht, müssen wir noch viel mehr Fahrradland werden“, sagte Rehlinger. Zwar seien nach aktuellem Stand ein Viertel der Landes- und Bundesstraßen im Land mit Radwegen ausgestattet. „Wir sind an dieser Stelle also nicht die schlechtesten.“Doch die Hälfte aller mit dem Auto zurückgelegten Strecken im Saarland seien kürzer als fünf Kilometer – also innerhalb der Städte und Gemeinden.
An diesem Dienstag ging eigens für den Radverkehr hierzulande eine neue Webseite an den Start.
Dort würden wichtige Informationen für Kommunalverwaltungen, Schulen und Hochschulen sowie Bürger gesammelt; etwa Projekte und Kampagnen des Verkehrsministeriums, Veranstaltungstipps, Förderprogramme und Beratungsangebote. „Unser neues Online-Angebot bündelt alle wichtigen Informationen, die es zu diesem Thema gibt, ohne alles mühsam googeln zu müssen“, sagte Rehlinger.
Daneben will das Land auch den Ausbau und die Instandhaltung des Radwegnetzes finanziell mehr fördern. Allein in diesem Jahr seien dafür 2,3 Millionen Euro geplant. Das seien deutlich mehr Ausgaben als in den Jahren zuvor. 2016 waren es laut Rehlinger nur 500 000 Euro gewesen. Ein Neubau, mit dem im Herbst begonnen werden soll, sei der Radweg zwischen Bildstock und Merchweiler. Die Kosten: rund eine Million Euro. Für 2021 seien zwei weitere Neubaumaßnahmen geplant. Wo genau, teilte die Verkehrsministerin
allerdings nicht mit.
Ebenfalls im kommenden Jahr sollen zusätzlich zu den Baumitteln die Landesmittel zur Förderung des Radverkehrs auf 1,2 Millionen Euro aufgestockt werden. Davon könnten die Kommunen dann bis zu einer Million Euro abrufen, um etwa innerorts ihre Radwege auszubauen, erklärte die Ministerin. Zur Unterstützung soll eine „Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen“gegründet werden. Geplant war eigentlich, die Arbeitsgruppe auf dem zweiten saarländischen Fahrradgipfel im April vorzustellen. Der musste coronabedingt aber auf den November verschoben werden.
Um das Bewusstsein für das Radfahren zu stärken, setzt Rehlinger auch ihre Hoffnungen in die Pläne für den Bau eines Radschnellweges zwischen Völklingen und Uni in Saarbrücken über Dudweiler bis nach St. Ingbert. Einen Zeitplan gibt es allerdings noch nicht. Immerhin stünden dem Saarland aus einem 25-Millionen-Programm des Bundes Mittel zur Verfügung. „Leider aber viel zu wenig“, sagte Rehlinger. Wie viel konkret sagte die Ministerin am Dienstag nicht. Im September vergangenen Jahres war die Rede von rund 0,7 Prozent – also 175 000 Euro.
Die neue Website zum Radverkehr im Saarland unter www.fahrrad.saarland