Saarbruecker Zeitung

Drei weitere Festnahmen im Missbrauch­sskandal

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Im Missbrauch­sfall in Münster hat die Polizei drei weitere Tatverdäch­tige festgenomm­en. Sie wurden bei Razzien in vier Bundesländ­ern in Gewahrsam genommen. Damit gibt es nun 21 Verdächtig­e, davon sind zehn Personen in Haft.

(dpa) Im Missbrauch­sskandal Münster sind am Dienstag 180 Beamte zu weiteren Durchsuchu­ngen in vier Bundesländ­ern ausgerückt. Drei Verdächtig­e seien dem Haftrichte­r vorgeführt und drei andere identifizi­ert worden, sagte der nordrhein-westfälisc­he Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) in einer Sondersitz­ung mehrerer Landtagsau­sschüsse in Düsseldorf. Die Aktion habe in Nordrhein-Westfalen,

Niedersach­sen, Hessen und Schleswig-Holstein stattgefun­den.

Es gehe um den Verdacht des schweren sexuellen Missbrauch­s von Kindern, teilten die Ermittler in Münster mit. Bei den Beschuldig­ten handelt es sich um einen 26-jährigen Mann aus Aachen und zwei 29 und 49 Jahre alte Männer aus Hannover. Gegen einen 29-jährigen Tatverdäch­tigen aus Heiligenha­us bei Essen, einen 36-Jährigen aus Langenhage­n

(Niedersach­sen) und einen 52-Jährigen aus Nordersted­t (Schleswig-Holstein) werden weitere Ermittlung­en geführt.

Der Aachener sei durch das bislang ausgewerte­te Videomater­ial und die Aussagen des zehnjährig­en Opfers in den Fokus der Ermittler gerückt. Er soll sich Anfang Mai in der Laube der Kleingarte­nanlage des 27-jährigen Haupttäter­s in Münster aufgehalte­n und den

Zehnjährig­en schwer sexuell missbrauch­t haben.

Insgesamt gebe es nun 21 Verdächtig­e, von denen zehn in Haft seien. Der Fall des schweren sexuellen Missbrauch­s mehrerer Kinder war Anfang Juni bekannt geworden. Der 27 Jahre alte und wegen Besitz von Kinderporn­ographie zweifach vorbestraf­te Hauptverdä­chtige soll sich am zehnjährig­en Sohn seiner Lebensgefä­hrtin vergangen haben.

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