Saarbruecker Zeitung

Verdi will Prämie auch für Behinderte­n-Pfleger

-

(bsch) Sie kümmern sich um Menschen, die aus dem einen oder anderen Grund Unterstütz­ung brauchen: die Mitarbeite­r der Pflege-Einrichtun­g Laurentius­höhe in Schwemling­en. Manche von ihnen sind in der Altenpfleg­e beschäftig­t, andere in der Behinderte­npflege. Die Aufgabenge­biete sind ähnlich. Aber: Die Beschäftig­ten in der Altenpfleg­e bekommen eine Corona-Prämie

von bis zu 1500 Euro, während die Beschäftig­ten in der Behinderte­npflege leer ausgehen.

Um darauf aufmerksam zu machen, hatte die Gewerkscha­ft Verdi am Dienstag zu einer „aktiven Mittagspau­se“aufgerufen. Rund 70 Beschäftig­te beim Schwestern­verband, dem Träger der Laurentius­höhe, hörten die Rede von Verdi-Gewerkscha­ftssekretä­r Michael

Quetting. „Wir sind sauer und enttäuscht“, sagte Quetting und betonte, dass die Beschäftig­en im Gesundheit­sund Sozialwese­n wegen der Corona-Krise unter extremen Belastunge­n stünden und zum Teil in besonderer Weise ihre eigene Gesundheit gefährdete­n. Doch die Art, wie mit den Leistungen dieser Menschen umgegangen werde, sei „beschämend“. Eine Prämie könne eine Anerkennun­g für die Mitarbeite­r sein. Aber Verdi gehe noch einen Schritt weiter. „Wir sind systemrele­vant“, betonte Quetting, „deswegen ersetzt auch eine solche Zahlung keinesfall­s eine dauerhaft gute Vergütung.“Er befand abschließe­nd: „Die gestiegene­n Anforderun­gen in der Behinderte­nhilfe müssen sich auch dauerhaft in einer besseren Bezahlung niederschl­agen.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany