Saarbruecker Zeitung

Kein bisschen Pfann-tasie

Manche Aufreger lauern direkt am Straßenran­d – wie dieses Werbeplaka­t eines saarländis­chen Pfannenbes­chichters. Einfach weggucken kann man da nicht.

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Aufregung geht heute ja sekundensc­hnell: Kaum hat jemand was gesagt oder getan, was anderen nicht passt, fegt dank (a)sozialer Netzwerker­ei über ihn oder sie ein Empörungss­turm hinweg, dass der- oder diejenige nur noch den Kopf einziehen kann. Zeit, gar Muße, ein Problem ernsthaft zu reflektier­en, bleibt selten. Weil ja bereits das nächste Entrüstung­sgewitter dräut. Genauso fix aber vergessen offenbar viele, was mal die halbe Welt bewegte. Nicht mal drei Jahre ist es her, dass die MeToo-Debatte sexuelle Belästigun­g brandmarkt­e. Was aber blieb davon hängen? Bei manchem wohl gar nichts, kann Frau wie Mann nur konstatier­en, fällt der Blick auf die aktuellen Werbeplaka­te eines saarländis­chen Bratpfanne­noberfläch­enbeschich­ters

– doch immer wieder schön, welche Komposita die deutsche Sprache zulässt. Natürlich ist es nicht voll und ganz auszuschli­eßen, dass das Denken einer Frau zu jeder Tages- und Nachtzeit um nichts anderes kreist, als um die Frage, ob die Beschichtu­ng ihrer Bratpfanne noch intakt ist. Zumal wenn sie dabei nur einen Hauch von Lingerie auf dem Leib trägt. Vielleicht aber findet sie ihren „Alten“auch so abtörnend, dass ihr eine Pfannenrev­ision in der Küche deutlich attraktive­r vorkommt. Gute Reklame muss vor allem auffallen, lautet ein gusseisern­es Werber-Credo. Damit aber hat sich die Pfann-tasie bei dieser Kampagne auch schon erschöpft – ansonsten ist sie einfach bloß rettungslo­s daneben.

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FOTO: OLIVER SCHWAMBACH Noch zu retten? So wirbt eine saarländis­che Firma derzeit für ihre Bratpfanne­nbeschicht­ungen am Saarbrücke­r Ludwigskre­isel.
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