Saarbruecker Zeitung

Online-Plattforme­n sperren Kanäle wegen Hassbotsch­aften

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(afp) Die Online-Plattforme­n Youtube, Twitch und Reddit haben zahlreiche Nutzer-Konten und Kanäle wegen der Verbreitun­g von Hassbotsch­aften gesperrt. „Wir haben strenge Richtlinie­n, die Hassreden verbieten“, sagte ein Youtube-Sprecher. Die Video-Plattform Youtube hatte sechs rechtsextr­eme Kanäle wegen rassistisc­hen Inhalten abgeschalt­et. Das soziale Netzwerk Reddit schloss 2000 Online-Foren, darunter eine große Gruppe von Unterstütz­ern von US-Präsident Donald Trump. Die Spiele-Plattform Twitch sperrte den Kanal des Präsidente­n.

Von der Sperrung bei Youtube betroffen waren unter anderem Konten

der bekannten Rechtsextr­emen David Duke, Stefan Molyneux und Richard Spencer. Ein Youtube-Sprecher erklärte, auf den Kanälen sei entgegen der Plattform-Regeln unter anderem verbreitet worden, dass bestimmte Menschen anderen naturgemäß unterlegen seien. Jeder Kanal, der wiederholt gegen die Richtlinie­n verstoße, werde gelöscht.

Seit die Plattform, die zu Google gehört, vor mehr als einem Jahr ihre Richtlinie­n zu rassistisc­hen Inhalten aktualisie­rt hat, seien fünf Mal so viele Videos entfernt worden. Mehr als 25 000 Kanäle seien seitdem wegen Verstößen gegen das Verbot von Hassreden geschlosse­n worden.

Kurz zuvor hatte die Online-Plattform Reddit rund 2000 Foren, sogenannte Subreddits, gelöscht. Darunter befand sich die Gruppe „r/ The_Donald“, ein bekanntes Forum von Trump-Unterstütz­ern. Reddit teilte mit, die Gruppe habe konsequent mehr regelwidri­ge Inhalte gepostet als der Durchschni­tt.

Die Videospiel-Streamingp­lattform Twitch ging noch einen Schritt weiter und sperrte das Konto von US-Präsident Trump zeitweise ganz. Ein Sprecher der Plattform, die zu Amazon gehört, teilte mit, Trumps Kanal sei wegen Regelverle­tzungen gesperrt worden. „Hasserfüll­tes Verhalten ist auf Twitch nicht erlaubt“, sagte der Sprecher. Die Plattform mache keine Ausnahmen für politische Inhalte oder wegen des Nachrichte­nwerts.

In den vergangene­n Wochen haben wiederholt Beiträge des US-Präsidente­n Donald Trump für Wirbel gesorgt. Der Kurznachri­chtendiens­t Twitter verbarg zuletzt manche Beiträge des US-amerikanis­chen Staatschef­s hinter einem Warnhinwei­s wegen „Gewaltverh­errlichung“oder „missbräuch­lichem Verhalten“. Die Plattform unterzog Äußerungen des Präsidente­n zudem einem Faktenchec­k. Vergangene Woche reagierte auch Facebook nach anhaltende­r Kritik und kündigte an, restriktiv­er mit diskrimini­erenden Inhalten umzugehen.

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FOTO: AP Die Online-Plattform Twitch hat den Kanal des US-Präsidente­n Donald Trump gesperrt, weil er entgegen der Regeln hasserfüll­te Inhalte verbreitet habe.

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