Corona durchkreuzt Oberliga-Pläne des SC
Halberg Brebach wollte aufsteigen. Dann kam die Virus-Krise. Der Fußball-Saarlandligist entschied sich anhand der damaligen Informations-Lage gegen den möglichen Gang in die Oberliga. Heute würde der Verein es anders machen.
Gestern haben sich die Spieler des Fußball-Saarlandligisten SC Halberg Brebach ein letztes Mal in einer verrückten Saison getroffen. Die Spielzeit 2019/2020 ging gestern auch offiziell zu Ende. Es gab ein gemeinsames Essen, und die Spieler, die den Verein verlassen, wurden verabschiedet. Florian Lergon und Vedran Ivankovic wechseln zum SV Saar 05 Saarbrücken. Yannick Atzhorn und Lars Breyer gehen zum FV Bischmisheim. Alex Oroszi und Mergim Kuqi schließen sich den SF Köllerbach an. Und Dominic Nasshan wechselt zum SV Bliesmengen-Bolchen.
Auf der anderen Seite kehrt Jonas Wilhelm nach einem beruflichen Jahr im Ausland zum SC Halberg Brebach zurück. Und vom Landesligisten FC Kleinblittersdorf kommt Pierluigi Vella. Der 28 Jahre alte Stürmer hat unter dem heutigen Brebacher Trainer Martin Peter beim SV Bübingen gespielt. „Pier ist ein Wunschspieler von mir. Er ist als Stoßstürmer vorgesehen, der vorne die Bälle sehr gut halten kann“, erklärt Martin Peter. Vella wird zudem sein Co-Trainer. Ein defensiver Mittelfeldspieler, ein Abwehrspieler und ein Torhüter stehen noch auf der Wunschliste des SC Halberg.
Einen Starttermin für die Vorbereitung
auf die neue Saison gibt es noch nicht. „Es wird Ende Juli sein. Es ist noch ein bisschen Zeit bis dahin. Wichtig war mir zunächst, dass wir mit der alten Saison endlich abschließen können“, sagt Martin Peter. Eine Saison, die aus Brebacher Sicht nicht viel kurioser hätte verlaufen können. Denn eigentlich hätte der SC Halberg kommende Saison in der Oberliga spielen können.
Auf dem außerordentlichen Verbandstag des Saarländischen Fußball-Verbandes am 9. Juni entschieden die Vereine, dass der Tabellenzweite der Saarlandliga ebenfalls in die Oberliga aufsteigen soll. Nach der Quotienten-Regelung wäre das der SC Halberg Brebach gewesen. Aber der Verein hatte im Vorfeld der Versammlung signalisiert, dass er nicht aufsteigen möchte.
„Wir haben uns im Winter dazu entschieden, dass wir in die Oberliga gehen, wenn wir es sportlich schaffen. Nach der Corona-Unterbrechung haben wir uns zusammengesetzt und entschieden, dass wir nicht aufsteigen wollen“, sagt Martin Peter. Er erklärt den Grund: „Zu dem Zeitpunkt war noch geplant, dass die Oberliga eingleisig und mit 24 Mannschaften spielen soll. Wir wären also in der kommenden Saison zwischen 10- und 15-mal bei Englischen Wochen unter der Woche unterwegs gewesen. Für Spieler, die berufstätig sind, wären das große Strapazen geworden. Es gab Spieler von uns, die haben die Oberliga-Absage nicht verstanden. Als wir ihnen dann die Sache mit den ganzen Spielen unter der Woche erklärt haben, haben sie es eingesehen.“Mittlerweile wurde entschieden, dass die Oberliga kommende Saison in zwei Zwölfer-Gruppen geteilt wird. „Wenn wir das vor zwei Monaten gewusst hätten, hätten wir uns wahrscheinlich anders entschieden“, sagt Martin Peter. Der 51-Jährige hat mit Halberg-Brebach vom 14. November 2018 bis zum 23. November 2019 saisonübergreifend von 34 Liga-Spielen nur eins verloren. Dem gegenüber standen vier
Unentschieden und 29 Siege. „Das war ein Wahnsinnsjahr. Wir haben richtig gut gespielt und hatten auch das nötige Glück.“Trotzdem ist er mit den Brebachern in den Spielzeiten 2018/2019 und 2019/2020 nicht aufgestiegen – beide Male hatte der
Club frühzeitig erklärt, auf die Bewerbung für die Oberliga und somit auf den möglichen Aufstieg zu verzichten. „Ich hoffe, die neue Saison kann Anfang September starten. Und dann schauen wir mal, was dabei heraus kommt“, sagt der Trainer.
„Wir haben uns im Winter dazu entschieden, dass wir in die Oberliga gehen, wenn wir es sportlich schaffen. Nach der Corona-Unterbrechung haben wir uns zusammengesetzt und entschieden, dass wir nicht aufsteigen
wollen.“
Martin Peter
Trainer des SC Halberg Brebach