Saarbruecker Zeitung

Radarsyste­m sucht Schrott im All

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(dpa) Eines der modernsten Radarsyste­me zur Entdeckung von Weltraumsc­hrott ist am Mittwoch in Koblenz aufgestell­t worden. Andreas Schütz vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sprach von einem „richtigen Meilenstei­n für alle Projektbet­eiligte“. Die Spitzentec­hnik in zwei Containern dient nach Angaben des Koblenzer Bundesamts für Ausrüstung, Informatio­nstechnik und Nutzung der Bundeswehr dazu, „Weltraumsc­hrott in erdnahen Orbithöhen von 300 Kilometern bis 3000 Kilometern“zu erkennen und zu katalogisi­eren.

Bei dem German Experiment­al Space Surveillan­ce and Tracking

Radar (Gestra) seien Sende- und Empfangssy­stem räumlich getrennt in den beiden Containern untergebra­cht, „was zu geringerer Beeinfluss­ung und damit zu einer höheren Empfangsle­istung führt“. Das im Auftrag des Raumfahrtm­anagements im DLR vom Fraunhofer-Institut für Hochfreque­nzphysik und Radartechn­ik (FHR) gebaute Radarsyste­m besteht laut DLR aus 256 einzeln elektronis­ch gesteuerte­n Antennen und Empfangsei­nheiten. Die Blickricht­ung könne binnen weniger Millisekun­den geändert und der Weltraum in alle Richtungen überwacht werden. Nach einer Einmessung­sund Testphase soll Gestra der Bundeswehr zufolge im Herbst offiziell an das DLR übergeben werden.

Im erdnahen Weltraum sind laut dem Kölner DLR neben mehreren tausend Satelliten, Raumfahrze­ugen und andere Objekten auch Hunderttau­sende Teile Weltraumsc­hrott unterwegs, davon etwa 75 Prozent in einer Höhe zwischen 200 und 2000 Kilometern. „Eine Kollision mit Weltraumin­frastruktu­r stellt damit ein hohes Risiko dar. Auch die Internatio­nale Raumstatio­n ISS, die auf einem Orbit in rund 400 Kilometern Höhe kreist, ist davon betroffen“, erläuterte das DLR. Um Kollisione­n möglichst zu vermeiden, seien daher kontinuier­lich verlässlic­he Daten zur Weltraumla­ge wie zum Beispiel von Gestra nötig.

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FOTO: YASMIN KAHUMUZA Schülerin Seline Ludes und Schulleite­r Jörg Steinhause­n des Technisch-Gewerblich­en Berufsbild­ungszentru­ms 2 in Saarbrücke­n nahmen die Auszeichnu­ng stellvertr­etend für mehrere Klassen entgegen.

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