Saarbruecker Zeitung

Bild im Städel-Museum löst Rassismus-Debatte aus

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(epd) Ein Bild aus der Gegenwarts­sammlung des Frankfurte­r Städel-Museums steht derzeit im Zentrum einer Rassismus-Debatte auf Instagram. Viele Nutzer empfinden das 1981 geschaffen­e Gemälde „Ziegelnege­r“des deutschen Künstlers Georg Herold als rassistisc­h und fordern seine Entfernung. Das Städel habe inzwischen in dem Onlinedien­st Stellung zu den Vorwürfen bezogen, sagte die Leiterin der Kommunikat­ion, Pamela Rohde. Zu sehen ist auf dem Bild ein schwarzer Mensch, der von drei wütenden Weißen mit einem Ziegelstei­n beworfen wird. Eine Ampel daneben steht auf Grün.

„Das Kunstwerk ist nicht einfach, und seine Betrachtun­g tut weh“, aber es sei ein „explizit antirassis­tisches Kunstwerk“, heißt es in der

Stellungna­hme des Museums. Zusammen mit anderen Künstlerin­nen und Künstlern habe sich Herold in den 1980er Jahren in der Hamburger Punk- und Clubszene bewegt. In dem Gemälde stelle er eine rassistisc­he Gewalthand­lung dar. Der Titel erweitere die Drastik der Darstellun­g um eine bittere Note. Herold arbeite bewusst mit dieser Drastik, um die Betrachter auf staatlich geduldeten Rassismus aufmerksam zu machen. Damit halte er der Gesellscha­ft den Spiegel vor.

„Danke, dass Ihr hinseht“, heißt es in der Stellungna­hme des Städels auf Instagram weiter. „Eure kritischen Statements zum Werk und zum begleitend­en Text nehmen wir ernst! Wir nehmen Eure Argumente auf und werden überlegen, wie wir damit umgehen.“

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