Spitzen-Tennis nach der Corona-Pause
Emma Kette vom TZ Sulzbachtal in der Altersklasse U 18 und Annabelle Eberle vom TC Rotenbühl Saarbrücken in der U 14 haben sich bei der TennisSaarlandmeisterschaft der Jugend die Titel gesichert. Der erst 15 Jahre alte Fechinger Moritz Anterist verpasste
Die Tennis-Spieler zählten nach dem Höhepunkt der Corona-Pandemie zu den ersten, die ihren Sport wieder ausüben durften. Dennoch liegt auch hinter ihnen eine schwierige Phase. Umso glücklicher sind am vergangenen Sonntag die Nachwuchsakteure bei der Jugend-Saarlandmeisterschaft in Merzig, dass sie ihr Talent wieder im Wettkampf zeigen können. „Wir alle sind unheimlich froh, dass überhaupt wieder gespielt werden kann. Das unterstreicht die erfreuliche Zahl von 135 Meldungen, die ein super Teilnehmerfeld bedeuten“, zeigt sich Andreas Spaniol, Cheftrainer beim Saarländischen Tennis-Bund, von der Resonanz auf der Anlage des TC Schwarz-Weiß Merzig begeistert.
Dort bekamen die zahlreichen Zuschauer etliche umkämpfte Duelle zu sehen. Bei den Ältesten in der Klasse U 18 stand im Endspiel ein Vereinsduell an: Marcel Benoit vom TuS Neunkirchen gegen Moritz Anterist aus Saarbrücken-Fechingen, der für den TuS Neunkirchen spielt. Der erst 15 Jahre alte Anterist, der noch in der U 16 spielen könnte, hatte im Viertelfinale mit Etienne Lutz vom TV St. Wendel den an Position eins gesetzten Akteur mit 6:4 und 6:1 besiegt – und damit für einen Paukenschlag gesorgt. Im Finale gegen den drei Jahre älteren Benoit konnte der Saarbrücker aber nicht an seine Glanzleistung aus der Woche zuvor anknüpfen.
Benoit zog schnell auf 3:0 davon. Beim Stand von 2:4 vergab Anterist mehrfach die Chance, sich das Break zurückzuholen und den ersten Satz wieder offen zu gestalten. „In dem Moment habe ich zum Glück die Nerven behalten. Das war ein langes und sehr wichtiges Aufschlagspiel zum 5:2“, erklärte Benoit: „Im zweiten Satz bin ich direkt wieder gut gestartet. Er kam zwar nochmal auf, dank meiner größeren Erfahrung konnte ich es aber ausgleichen, dass ich insgesamt nicht den besten Tag hatte.“Am Benoit siegte mit 6:3 und 6:2.
Sein unterlegener Endspiel-Gegner sah im siebten Aufschlagspiel im ersten Satz ebenfalls einen Schlüsselmoment. „Beim 2:4 hatte ich mehrere Spielbälle zum 3:4 – diese Chancen hätte ich halt auch nutzen müssen“, haderte Anterist. „Im Viertelfinale habe ich gegen meinen topgesetzten Gegner richtig gut gespielt – das war einwandfrei. Heute bin ich ganz schlecht reingekommen. Bis zum 0:3 ging das viel zu schnell. Es ist irgendwo bitter, dass ich nicht abrufen konnte, was ich eigentlich drauf habe. Wobei das Erreichen des Finals schon ein Erfolg für mich ist“, ergänzte der Fechinger.
Eine der engsten Entscheidungen der Jugend-Saarlandmeisterschaft bot das Endspiel der weiblichen U 14. Annabelle Eberle vom TC Rotenbühl Saarbrücken setzte nach verlorenem Auftaktsatz gegen Paulina Haßler vom TC Beckingen zur Aufholjagd an und behielt mit 3:6, 6:1 und 11:9 im Match-Tiebreak die Oberhand. „Ich bin sehr glücklich über meinen Sieg. Ich habe heute insgesamt nicht viele Fehler gemacht, mein Aufschlag war ganz gut, und ich habe im wichtigen Moment die Nerven behalten“, sagte die zwölf Jahre alte Siegerin, deren großes Vorbild die ehemalige Weltranglisten-Erste und Wimbledon-Siegerin Angelique Kerber ist.
Ob nun siegreich oder nicht, letztlich sind nach den schweren Corona-Zeiten alle froh, dass sie ihren Sport wieder regulär ausüben können. „Ich habe in dieser Zeit zu Hause viel Fitness gemacht, aber es ist halt was ganz anderes, wieder auf dem Platz zu stehen“, sagte etwa Onalee Wagner vom TC St. Wendel, nachdem sie im U 16-Finale mit 6:2 und 6:2 über Anna Huisgen vom TZ Sulzbachtal aus Sulzbach zum wiederholten Male den Saarland-Titel errungen hatte.