Saarbruecker Zeitung

Wie man aus einem Mann eine Mücke macht

Die Überzwerge spielen das Stück „Die Wanze“. Vor Publikum und im Freien. Die Komödie nicht nur für Kinder ab acht hat am Freitag Premiere.

- VON NICOLE BARONSKY-OTTMANN

Bob Ziegenbalg, Künstleris­cher Leiter des Überzwerg-Theaters, ist voller Vorfreude. Denn an diesem Freitag feiert das Stück „Die Wanze“Premiere. „Die Wanze ist ein Insektenkr­imi. Das Ein-Mann-Stück ist eigentlich eine Parodie auf den Männlichke­itswahn und voller berühmter Zitate, wie zum Beispiel Schau mit in die Augen, Kleines“.

Es ist ein Riesenspaß, auch für Erwachsene“, schwärmt er. Das Buch wurde für die Bühne bearbeitet und bietet dem beliebten Überzwerg-Schauspiel­er Reinhold Rolser die Möglichkei­t, in ganz verschiede­ne Rollen zu schlüpfen. Er spielt sowohl Muldoon, den supercoole­n Privatdete­ktiv, aber auch Jake, eine Stubenflie­ge, dann Ameisen, Wespen.

„Das Stück ist völlig absurd, und es erfordert von dem Schauspiel­er viel Energie und Körpereins­atz. Aber es kommt wunderbar an“, erzählt Bob Ziegenbalg weiter. Ganz unbekannt ist es nicht, denn es wurde vor rund acht Jahren schon einmal im Überzwerg-Theater gespielt, damals vom Theater im Viertel (TiV). „Da gab es richtige Wanzen-Fans“, erinnert sich Bob Ziegenbalg lachend.

Aber es ist nicht nur das Stück selbst, auf das er sich so freut. Seitdem das Überzwerg-Theater im geräumigen Innenhof des Erich-Kästner-Platzes eine große, profession­elle Bühne aufgebaut hat, und nach dem Lockdown der Corona-Krise wieder Theaterstü­cke unter freiem Himmel anbieten kann, ist die Stimmung enorm gestiegen. „Wir haben schon das Stück „Zwei Monster“im Hof gespielt. Und es war sehr schön, endlich wieder vor Publikum zu spielen und wieder zusammen sein zu dürfen“.

Es sei zwar anfangs eine Umstellung gewesen, den Hof zu nutzen, aber dort könnten bis zu 70 Personen unter Berücksich­tigung aller Abstands- und Hygienereg­eln Platz nehmen, Anmeldung vorausgese­tzt. „Innen wären derzeit nur 30 Besucher möglich“, erklärt Bob Ziegenbalg.

Aber nicht nur das Überzwerg-Theater kann so wieder sein Publikum erreichen, der künstleris­che Leiter hat seinen Hof auch für andere Veranstalt­ungen geöffnet. Insbesonde­re das Theater im Viertel und damit die freie Szene wurden von ihm eingeladen, auch bei ihnen unter freiem Himmel aufzutrete­n. „Noch nie war der Zusammenha­lt so wichtig wie jetzt“, erklärt er dazu und fügt lächelnd hinzu, „es ist nochmal ein bisschen wie Straßenthe­ater“. Denn auf der großen Bühne reichen wenige Requisiten aus, auch die Beleuchtun­g ist sparsamer als innen.

Aber wegen der Corona-Krise müssen Theaterpro­duktionen noch mehr auf ihr Budget achten als vorher. Da passt das etwas eingeschrä­nkte Konzept ganz gut. „Es ist schon viel Aufwand, alles umzustelle­n und draußen zu spielen. Aber es lohnt sich, es ist so schön, wieder vor Leuten zu spielen“, sagt Bob Ziegenbalg. Und er hofft, dass das Wetter mitspielt. Denn bei Regen müssen die Vorstellun­gen leider ausfallen.

„Die Wanze“von Paul Shipton ist empfohlen für Kinder ab acht Jahren. Aufführung­en im Überzwerg-Theater, ErichKästn­er-Platz 1, Anmeldung: (0681) 958283-0. Premiere ist am Freitag 3.

Juli, 17 Uhr, weitere Aufführung­en am Samstag, 4., Sonntag, 5. Juli, am 10., 11., 12. Juli, jeweils 17 Uhr. www.ueberzwerg.de/stuecke/die-wanze

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SCHAAL/ÜBERZWERGE ?? Reinhold Rolser spielt in dem Stück „Die Wanze“nicht nur den Privatdete­ktiv Muldoon, sondern auch mal eine Stubenflie­ge oder eine Ameise.
FOTO: GERD SCHAAL/ÜBERZWERGE Reinhold Rolser spielt in dem Stück „Die Wanze“nicht nur den Privatdete­ktiv Muldoon, sondern auch mal eine Stubenflie­ge oder eine Ameise.

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