Nach langer Partynacht beginnt die neue Mission
SC Verl steigt als letzte Mannschaft in die 3. Liga auf und will sich dort etablieren. Die Heimspiele finden in Paderborn statt.
(sid) Laute Musik, kalte Getränke und eine feucht-fröhliche Kabinenparty auf der Bielefelder Alm: So startete die Aufstiegsfeier des SC Verl, der sich nach zwölf Jahren in der Drittklassigkeit zurückgemeldet hat. „Was wir geschafft haben, werden wir mit Sicherheit erst im Laufe des Tages realisieren“, sagte SC-Präsident Raimund Bertels nach der langen Partynacht.
Am Ende reichten den Ostwestfalen zwei Unentschieden gegen Lok Leipzig, Meister der Fußball-Regionalliga Nordost (2:2 und 1:1). Wegen des Corona-Lockdowns im Kreis Gütersloh musste das Rückspiel in Bielefeld stattfinden. Folglich ging es in zwei Bussen in die heimische Sportclub-Arena in Verl. Und genauer: in die Vip-Loge „1924“–- in der offenbar noch sehr lange gefeiert wurde. „Ich selbst war bis etwa 2 Uhr da, die Mannschaft hat noch deutlich länger zusammengesessen“, meinte Bertels.
Verzichten mussten die Verler dabei auf ihre Fans. Zwar hatten einige Anhänger bei der Ankunft der Mannschaft auf das Team gewartet, kurz anhalten durften die Busse aber nicht. „Das haben die Behörden leider nicht erlaubt. Da mussten wir uns dran halten“, meinte Bertels.
Nachgeholt werden soll die Aufstiegsfeier aber auf jeden Fall. „Das werden und wollen wir uns nicht nehmen lassen“, bestätigte Bertels. Pressesprecher Norbert Meyer kündigte an, sich für den ersten Spieltag der neuen Saison in der 3. Liga etwas einfallen lassen zu wollen. Mit Start der neuen Spielzeit beginnt auch die Mission Klassenverbleib. „Unser Ziel ist es, nicht sofort in den Abstiegskampf zu rutschen. Das Trainerteam hat da viel Selbstbewusstsein und glaubt, dass wir das schaffen können“, sagte Bertels. Langfristig wolle man sich „in der Liga etablieren“.
Seine Heimspiele wird der SC Verl in der Paderborner Arena austragen müssen. Die Arena in Verl entspricht nicht den Auflagen des Deutschen Fußball-Bundes. Für Bertels ist das kein Nachteil mit Blick auf den 1. FC Saarbrücken, der seine Heimspiele wohl in Frankfurt austragen muss: „Wir sind froh, dass wir zumindest in Ostwestfalen bleiben können.“